Remscheid Jahnplatz - Anwohner wollen klagen, wenn Stadt nicht zahlt

Remscheid · Eine Platzsperre für die Fußballer des FC Remscheid und eine Schadensersatzklage gegen die Stadt stehen immer noch als Drohkulisse im Raum.

Damit widerspricht Bettina Hülsenbeck der Darstellung von Sportdezernent Thomas Neuhaus im Sportausschuss, dass das Damokles-Schwert einer Platzsperre am Jahnplatz in Lüttringhausen vorerst nicht mehr über dem Fußballverein schwebe. Die in den vergangenen Monaten getroffenen Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt, führte Neuhaus als Begründung an.

Seit der Sportplatz komplett eingezäunt und mit einem abschließbaren Zugang versehen sei, gelangten keine unbefugten Personen mehr auf die Anlage. Auch die Anweisung an den dort beheimateten FC Remscheid, kein Torschusstraining mehr in die Richtung durchzuführen, in der das Grundstück der Familie Hülsenbeck liegt, funktioniere mittlerweile.

Doch mit diesen Maßnahmen ist der Fall für Familie Hülsenbeck noch keineswegs erledigt. "Seit über einem Jahr warten wir auf eine Antwort, wer für die Schäden bei uns aufkommt", sagt Bettina Hülsenbeck. Bälle hätten das Garagendach sowie die Hausfassade beschädigt. Auch das unbefugte Herumklettern von Spielern, die einen verschossenen Ball wiederholen wollten, hätten zu Schäden geführt. Bis Ende der Woche habe die Stadt nun Zeit, sich zu erklären. "Wenn wir nichts mehr hören, gehen wir vor Gericht. Dann muss ein Richter entscheiden." Die Hülsenbecks wollen es nicht länger hinnehmen, dass weder die Stadt noch der Verein die Verantwortung übernehmen. Von einem Sachschaden in Höhe von etwa 20.000 Euro ist die Rede.

Der neue Zaun habe zu einer Verbesserung geführt, bestätigt Hülsenbeck. Aber im Frühjahr, wenn es wieder mehr gespielt werde, zeige sich erst, wie wirksam die Einzäunung des Geländes wirklich sei.

Mitarbeiter des Gebäudemanagements haben sich inzwischen die Situation vor Ort angeschaut. Das Rechtsamt der Stadt will die Schadensersatzansprüche der Hülsenbecks prüfen und schauen, ob diese Schäden durch Fußbälle entstanden sind. Die Geduld der Hülsenbecks ist begrenzt. Lange wollen sie nicht mehr auf Antwort warten. Die geplante Errichtung eines Fangzauns, der an zwölf Meter hohen Masten aufgehängt wird, verfolgt die Stadt weiter. Kosten von etwa 40.000 Euro werden erwartet.

(RP)
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