Remscheid Jobcenter gibt Schulabgängern Hilfestellung

Remscheid · Ausbildung oder in einem Berufskolleg büffeln? Jugendliche stehen kurz vor dem Schulabschluss nach der zehnten Klasse vor dieser Frage. Die Entscheidung, wie es weiter gehen soll, fällt den jungen Erwachsenen nicht leicht.

Um den Schülern in Remscheid eine Hilfestellung beim Übergang von der Schule in den Beruf zu geben, führt das Jobcenter Remscheid in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Solingen Wuppertal und der Arbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit zum neunten Mal die Jugendkonferenz durch.

In diesem Jahr richtete sie sich bewusst an die Zielgruppe selbst. "Wir haben uns vorgenommen, Jugendlichen zu erklären, was ein Berufskolleg ist und die berufliche Ausbildung hervorzuheben", sagt Dirk Faust, Geschäftsführer des Jobcenters. Das hat einen guten Grund, denn viele gehen auf ein Kolleg, ohne dass es für sie sinnvoll wäre. "Wir haben zu viele Jugendliche an den Berufskolleg oder welche, die am falschen Kolleg sind. Wir wollen zeigen, welche Ausbildungen es gibt und welche Berufe auch auf den Kollegs zu finden sind", erklärt Andreas Wetter, Schulsozialarbeiter vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Remscheid.

Jedes Jahr finden sich bei Wetter Schüler wieder, die nach dem ersten Halbjahr erkennen, dass sie sich falsch entschieden haben. Die Ursache dafür ist vielfältig: der Einfluss der Eltern, Angst vor der Veränderung und dem beruflichen Alltag, aber auch soziale Komponenten wie gewohnte Umgebung und Freundeskreis spielen eine Rolle, wie der Geschäftsführer der Arbeitsagentur Martin Klebe berichtet. Da wollen die Verantwortlichen mit der Konferenz ansetzen und möglichst früh das Interesse für eine betriebliche Ausbildung wecken.

In vier interaktiven Workshops stellten sich gestern das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung, das Kolleg Technik, das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg sowie das Berufskolleg am Kothen aus Wuppertal ihre Themenschwerpunkte vor. Partner aus dem Handwerk und der Industrie- und Handelskammer gaben einleitende Kurzvorträge. Konzentriert arbeiteten 200 Schülern aus acht Remscheider Schulen, von der Förder- über Haupt-, Real- und Gesamtschulen, in den halbstündigen Workshops mit. Der Bedarf sei aber noch größer, merkt Wetter an.

Der neuen Sozialdezernent Thomas Neuhaus hofft, dass sich durch die Veranstaltung die Abbrecherqoute verringert und die Heranwachsenden eher in die Ausbildung gehen.

(lupi)
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