Remscheid Jobcenter übertrifft Erwartungen

Remscheid · 2017 wurden 1728 Menschen in Arbeit vermittelt. Transferzahlungen sinken.

 Dirk Faust blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Foto:

Dirk Faust blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Foto:

Foto: Hertgen

Dirk Faust ist nicht für Schönfärberei bekannt. Wenn der Leiter des Remscheider Jobcenters im abgelaufenen Jahr 2017 einen "schönen Schritt in die richtige Richtung" erkennt, muss es ein erfolgreiches Jahr gewesen sein.

In der Tat wurden die Ziele, die sich Stadt, Jobcenter und die Agentur für Arbeit in einer Vereinbarung gesetzt hatten, erreicht, zum Teil sogar überfüllt. So vermittelte Fausts Team insgesamt 1728 Menschen in einen neuen Job. Das ist eine "Integrationsquote" von 21,9 Prozent, als Vorgabe waren 21,6 angepeilt worden. 60 Prozent dieser Beschäftigungsverhältnisse dauerten länger als ein Jahr, bei allen handele es sich um sozialversicherungspflichtige Jobs, sagte Faust. Knapp die Hälfte der vermittelten Menschen können ihren Lebensunterhalt komplett aus ihrem Lohn bestreiten, sagte Faust auf Nachfrage im Sozialausschuss der Stadt.

Das schlägt sich in einer anderen Zahl nieder, die vor allem den Stadtkämmerer freuen dürfte. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, die von der Stadt Hilfeleistungen (etwa für die Kosten der Unterkunft) erhalten, ist deutlich gesunken. Wäre es nicht zu einem Zuwachs gekommen durch Flüchtlinge, die nach dem Abschluss ihres Asylverfahrens ebenfalls Anrecht auf Gelder aus diesem Topf haben, wäre sogar erstmals seit Jahren die 6000er-Grenze unterschritten worden. Weil für diese Menschen aber aktuell noch der Bund die Kosten der Unterkunft übernimmt, sanken die Ausgaben für Transferleistungen auf 30,7 Millionen Euro. Das sind zwei Millionen Euro weniger als angepeilt. Geld, dass die Stadt nun unter anderem in die Stelle eines DOC-Koordinators investiert.

Auch wenn die geplante Jugendberufsagentur ihre Arbeit noch nicht aufnehmen konnte, ist im vergangenen Jahr auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen in Remscheid gesunken. Dass die Agentur, die verschiedene Abteilungen unter einem Dach bündeln will, noch kein Zuhause hat, ärgert Faust: "Das dauert mir zu lange." Inhaltlich laufe die Zusammenarbeit aber auch jetzt schon gut. "Wir kennen jeden Jugendlichen, um den es geht." Er habe das "gute Gefühl, dass es in die richtige Richtung geht."

Wie der Leiter der Agentur für Arbeit, Martin Klebe, berichtete, sollen für das Remscheider Jobcenter zusätzliche Räume angemietet werden. Die Raumsituation an der Bismarckstraße sei sehr beengt. Auch sei die Personalfluktuation recht hoch. Umso bemerkenswerter sei die "sehr erfolgreiche Arbeit" des Jobcenter bei der Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt.

(hr)
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