Remscheid Jugendrat setzt Zeichen für Toleranz

Remscheid · Tolle Stimmung herrschte beim "United Flags"-Konzert in der Kraftstation. Rund 100 Besucher feierten mit.

 Mitorganisator Hani Seydo (r.) stand beim United-Flags-Konzert selbst auf der Bühne.

Mitorganisator Hani Seydo (r.) stand beim United-Flags-Konzert selbst auf der Bühne.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, für Toleranz und Akzeptanz, setzte am Freitagabend der Jugendrat: Gemeinsam mit der Kraftstation und rund 100 Besuchern feierte er in dem Remscheider Jugendzentrum die zweite Auflage der Konzertreihe "United Flags" im Jugendzentrum. Hauptorganisatoren Hani Seydo und Billi Neziri hatten mehr Besucher erwartet, die Jugendratsmitglieder waren dennoch zufrieden: "Die Stimmung ist sehr geil", meinte Billi.

Viel Energie hatten sie in dieses Projekt investiert. Für Hani, der die Reihe 2011 ins Leben rief, war es das zweite Konzert im Namen des Jugendrats. Der gebürtige Syrer und sein Freund und Billi mit albanischen Wurzeln hatten "zum Glück", wie sie selbst sagen, nie etwas mit Rassismus zu tun: "Das Thema ist trotzdem aktuell", sagte Hani. "Man kriegt mit, dass es Rassismus im Alltag gibt." Mit dem Konzert wollten sie das Thema wieder ins Bewusstsein der Jugendlichen rufen. Auf der Bühne feierten sie mit dem Publikum und sorgten für Stimmung.

Weitere Künstler des Abends, wie die Jungs von DSK, weckten mit ihrem bekannten "Heimat"-Song über Remscheid das nötige Wir-Gefühl. Ein wichtiges Element, schließlich ist in einer Gesellschaft, in der sich die Jugendlichen als Gemeinschaft verstehen und sich mit ihr identifizieren, kein Platz für Rassismus. Die Jugendlichen feierten und sangen mit, hatten Spaß. "Die Stimmung ist toll", waren sich Vanessa (16), Carmela (14), Chiara und Cora (15) einig. Sie waren wegen Hani und Billi gekommen, "das Motto gegen Rechts ist aber gut und wichtig", sagte Vanessa.

Gerd Dietrich-Wingender, Geschäftsführer des Jugendrats, filmte an diesem Abend alles mit, wie ein stolzer Papa, der die ersten Schritte der Söhne für die Erinnerung festhält: "So fühl' ich mich auch so", gab er zu. "Ich bin unbeschreiblich froh, wie gut Hani und Billi alles organisiert haben. Das ist total super."

Auch Sirin Seydo (17) und Sinem Deveci (19), die an diesem Abend mit dem Verkauf von Hot Dogs Geld für syrische Flüchtlingskinder in Jordanien sammelten, überzeugte das Konzept von "United Flags": "Das Projekt ist großartig und vor allem ist es toll, dass sich Jugendliche dafür engagieren, uns es nicht nur den Erwachsenen überlassen."

(sebu)
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