Remscheid Jugendratswahlen - bisher nur fünf Bewerber für 15 Plätze

Remscheid · Das Jugendamt hat die Bewerbungsfrist für die Jugendratswahl bis zum 4. Februar verlängert. Grund dafür ist die überraschend niedrige Nachfrage.

 Unter anderem mit einer Aktion gegen Rassismus machte der amtierende Jugendrat auf sich aufmerksam. BM-Foto; Nico Hertgen (Archiv)

Unter anderem mit einer Aktion gegen Rassismus machte der amtierende Jugendrat auf sich aufmerksam. BM-Foto; Nico Hertgen (Archiv)

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Gerd Dietrich-Wingender hat an den meisten Tagen einen sehr erfüllenden Job. Jugendliche kommen mit Problemen zu ihm, er erteilt Ratschläge und vermittelt zwischen Jugendrat und Stadtverwaltung. In diesen Wochen läuft es für den Fachbereichsleiter des Jugendamtes aber alles andere als rund.

Für die in diesem Jahr anstehende Wahl des Jugendrates haben sich erst fünf Bewerber gefunden. Irgendwie ist der Wurm drin", sagt Dietrich-Wingender. "Ich kann mir auch nicht erklären, woran das liegt. Wir haben uns im Vorfeld eigentlich so verhalten wie sonst auch." Zum Vergleich: Bei den beiden vergangenen Wahlen waren jeweils 30 bis 40 Bewerber für die 15 zu besetzenden Plätze angetreten. Da würde er in dieses Mal auch gern wieder hinkommen, sagt der Jugendexperte. "Dann kann man auch von einer Wahl sprechen. Wenn sich nur wenige finden, ist das ja eher eine Auswahl."

Wegen der mäßigen Resonanz hat Dietrich-Wingender den Bewerbungszeitraum jetzt bis zum 5. Februar verlängert. "Es lohnt sich", sagt er. "Viele ehemalige Mitglieder des Rates haben mir gesagt, sie hätten durch ihre Mitarbeit bei uns persönlich sehr profitiert." Vor allem das Selbstbewusstsein ließe sich so stärken. "Das sind zwei Jahre politische und persönliche Bildung pur. Wer bei uns mitmacht, kann in seiner Stadt wirklich etwas bewegen." Die Voraussetzungen sind niederschwellig. Bewerben können sich alle Jugendlichen, die ihren ersten Wohnsitz in Remscheid haben und am Tag der Wahl zwischen 14 und 17 Jahren alt sind. "Wir verlangen bloß die Bereitschaft, sich einzubringen", sagt Dietrich-Wingender. "Es gibt einmal im Monat eine Sitzung, in der über die unterschiedlichen Themen beraten wird." Außerdem sollten Bewerber genug Zeit haben, bei einer Projektgruppe mitzumachen. Schließlich wolle man etwas erreichen. Er wisse aber auch, wie wenig Zeit Jugendliche heutzutage hätten. "Wenn man mal nicht kann, ist das auch kein Beinbruch. Wir haben da für viele Dinge Verständnis. Schule geht immer vor."

Weitere Infos rund um die Bewerbung gibt es auf der Facebookseite des Jugendrates über www.facebook.com/jugendrat.remscheid oder über die Internetseite des Gremiums unter www.jugendrat-remscheid.de. Dort findet sich auch der Bewerbungsbogen. Die Wahl selbst findet am 7. März statt. Wahlberechtigt sind dann rund 4800 Remscheider Schüler.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort