Remscheid Kaffee - von der Liebhaberin zur Händlerin

Remscheid · Nicole Crespo hat die erste Kaffeerösterei in Lennep gegründet. Im Rotationscafé wird die Sorte ausgeschenkt.

 Nicole Crespo steht auf gute Bohnen aus der eigenen Rösterei am Hackenberg.

Nicole Crespo steht auf gute Bohnen aus der eigenen Rösterei am Hackenberg.

Foto: Jürgen Moll

Alfonso Crespo brachte seine Leidenschaft für guten Espresso mit in die Ehe und steckte mit seiner Vorliebe für qualitätvollen Kaffee seine Frau Nicole an. Bis es aber zur Gründung der ersten Lenneper Privatrösterei kam, vergingen Jahre. "Wir haben immer mehr Unterschiede festgestellt, zunehmend Vergleiche angestellt und unser Wissen rund um den Kaffee erweitert", erzählt Nicole Crespo. Sodann reifte der Entschluss, es einmal mit einer eigenen Kaffeeröstung zu versuchen.

Freunden und Bekannten wurde der Crespo-Kaffee ausgeschenkt und siehe da: Er kam an. Als ausgebildete Kaufleute brachte das Ehepaar die nötigen Kenntnisse für eine Existenzgründung mit. Ein Anbau ihres Hauses auf dem Lenneper Hackenberg bot den nötigen Raum für das nötige Profi-Equipment, sodann erfolgten die erforderlichen Behördengänge für die Anmeldung eines nebenberuflichen Gewerbes. Als alle Genehmigungen etwa von Zoll und Gesundheitsamt vorlagen, konnte es losgehen. "Wir haben uns Zeit gelassen und ohne Druck sehr strukturiert die Dinge vorangebracht", erzählt Alfonso Crespo, der seine Frau in ihrem neu gegründeten Unternehmen unterstützt.

Kaffee ist nicht Kaffee - zu dieser Erkenntnis kamen die Lenneper nach und nach. Die Qualität der Bohnen mit ihrem über 1000 Aromen und die langsame, schonende Trommelröstung seien ausschlaggebend dafür, dass das beliebte Heißgetränk schmecke und bekömmlich sei. "Ein zu schnell gerösteter Kaffee ist wie halb fertige Pommes frites", zieht Alfonso Crespo einen anschaulichen Vergleich. Als erster gastronomischer Betrieb schenkt das Lenneper Rotationscafé den Kaffee aus dem Haus Crespo aus - "frischer kann ich keinen Kaffee bekommen", sagt Inhaber und Betreiber Johannes Schmidt. Nicole Crespo sieht in ihrem Produkt auch deswegen eine Marktchance, weil der Trend zu "ehrlichen, hochwertigen Waren mit regionalem Bezug zu spüren sei. "Wir selbst bemühen uns auch, alles, was möglich ist, in Lennep zu kaufen", betont ihr Mann. So haben die Crespos ebenso Bio-Qualität und Kaffee aus zertifiziert fairem Handel im Sortiment. Der Vertrieb läuft derzeit noch ausschließlich über den Online-Handel.

Die Website dazu hat das Ehepaar selbst erstellt. Dort haben sie gemerkt, dass es eine regelrechte Kaffee-Comunity gibt, in der sich Kaffee-Liebhaber über die besten Sorten austauschen. "Ein gutes, handwerkliches Produkt hat immer noch seine Daseinsberechtigung", hat Alfonso Crespo festgestellt.

(bona)
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