Remscheid Kanadische Lieder gegen die lieben Sorgen

Remscheid · Die Sängerin Melanie Dekker und der Gitarrist Don Alder spielten ein Konzert im Rotationstheater.

Remscheid: Kanadische Lieder gegen die lieben Sorgen
Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die geballte Ladung guter Laune brachte die kanadische Singer- und Songwriterin Melanie Dekker am Sonntagabend unter das Publikum im Rotationstheater. Unterstützung erhielt sie von Stefan Rapp (Gitarre) und Eddy Cichosz (Schlagzeug) sowie ihrem Landsmann Don Alder. Alder, seines Zeichens nach Meister an der Gitarre, ist derzeit selbst auf Deutschlandtour und ließ es sich nicht nehmen, als Überraschung zwei Songs für Dekker zu spielen. Letztlich erlebte das gut gefüllte Theater, wie es sein kann, wenn man sich nicht sorgt und sich ganz einfach auf die guten Dinge im Leben konzentriert. "Worry gets You nowhere" war als Stück schon fast so etwas wie die Blaupause für den Erfolg des Abends.

Ist es naiv, die Sorgen einfach aus dem Leben verbannen zu wollen oder haben wir einfach Angst, dass ein glückliches Leben so leicht zu erreichen sein kann? Wenn man Dekker voller Überzeugung und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen ihre Lieder singen hörte, die gefühlvollen Melodien ihrer Akustikgitarre und Rapps E-Gitarre sich an den Gesang anschmiegten und Chichosz einen sanften und doch flotten Rhythmus dazu spielte, glaubte man diese simple Botschaft nur allzu gerne. Von der guten Laune ließen sich die Besucher schnell anstecken. Nach den Songs gab es lauten Jubel und Beifall. In aller erster Linie stach Dekkers kraftvoller Gesang heraus, der aber auch sanft sein konnte. "Das Stück widme ich meiner Mutter", kündigte die Musikerin passend für den Muttertag mit "Speechless" einen der ruhigen Titel an. Das Stück, das fast ausschließlich aus einer fragilen Gitarrenmelodie besteht, bot die perfekte Bühne für die Gesangsfähigkeiten der Kanadierin: Mit ehrlichen Emotionen, perfekter Zielsicherheit bei den Tönen und gutem Timing verlieh die Sängerin dem Stück nur durch ihre Stimme Highlight-Charakter. Ebenso konnten Rapp und Cichosz an ihren Instrumenten überzeugen. Der Gitarrist steuerte zahlreiche Melodien mit Ohrwurmpotenzial bei und der Schlagzeuger war immer für clevere Rhythmen gut.

Schon Alder sorgte vorab mit gerade einmal zwei Stücken für Jubel. Der meisterhafte Gitarrenspieler ersetzte dank guter Gesangsfähigkeiten und virtuoser Gitarrentechnik Sänger, zwei Gitarristen und zumindest einen halben Schlagzeuger, indem er ganz nebenbei noch auf dem Gitarrenkorpus und den Saiten trommelte. Größtes Lob gebührt Alder allerdings dafür, dass trotz aller Technik immer noch der Wohlklang der Stücke im Vordergrund stand.

(hathi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort