Remscheid Alle lieben Kauz Poldi

Remscheid · Der kleine Wildvogel, der in der Falknerei Bergisch Land in Remscheid lebt, ist im Internet ein Star. Das liegt vielleicht auch an seinem besten Freund; dem belgischen Schäferhund Ingo.

Kauz Poldi aus Remscheid schützt sich unter einem Pilz vor Regen
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Kauz aus Remscheid wird Internet-Star

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Eigentlich heißt er gar nicht Poldi, sondern Napoleon. Sein Kosename passt aber viel besser zum kleinen, plüschigen und süßen Federknäuel, als der des französischen Eroberers, also hat er sich wohl durchgesetzt. Poldi ist ein Kauz und lebt in Remscheid; und zwar in der Falknerei Bergisch Land. Hier ist er zum Star geworden. "Ich weiß nicht, woran es liegt, dass Poldi so berühmt ist. Vielleicht daran, dass Leute Eulen süß finden. Jeder, der Poldi sieht, findet ihn süß", sagt seine Besitzerin Tanja Brandt, die im Juni von Düsseldorf aus nach Remscheid in ein Haus direkt bei der Falknerei gezogen ist.

Die 47-Jährige ist Tierfotografin und hat vor einigen Monaten Bilder ihres Vogels ins Internet gestellt. Die Aufnahmen verbreiteten sich in sozialen Netzwerken schnell über den ganzen Globus. Sogar das japanische Fernsehen hat schon über Poldi berichtet. Die Bilder von dem Kauz sehen Sie hier.

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Er hat große Kulleraugen und kann ganz herrlich schmollen. Regen zum Beispiel scheint der eineinhalb Jahre alte Jungvogel nicht zu mögen. Ein Foto zeigt ihn, wie er sich während eines Schauers unter einem Fliegenpilz unterstellt, von dem dicke Wassertropfen perlen. Das Gesicht des Vogels sagt irgendetwas zwischen "Na toll" und "Hilfe, ich will nach Hause!" Seine Besitzerin sagt: "Er kann an manchen Tagen wirklich ganz schön schlecht drauf sein. Das merkt man sofort."

Vielleicht hat der kleine Kauz seine Beliebtheit aber auch seinem besten Freund zu verdanken. Der ist nämlich kein anderer Vogel, sondern der belgische Schäferhund Ingo. "Die beiden verstehen sich blendend", sagt Brandt angesprochen auf die ungewöhnliche Freundschaft. Gemeinsam hat sie mit beiden von Anfang an viele Spaziergänge unternommen. Dabei haben sich die beiden so ungleichen Partner angefreundet.

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Anekdoten hat die 47-Jährige seitdem so einige zu erzählen — zum Beispiel diese: "Neulich sind wir um einen See spazieren gegangen, als aus dem Wald plötzlich ein lauter Vogelschrei zu hören war. Poldi ist dann auf Ingos Kopf geflogen und hat von da aus richtig Rabatz gemacht, so, als wollte er sagen: Komm doch raus."

Der Kauz weiß: In der Nähe seines besten Kumpels Ingo kann ihm so leicht nichts passieren. Da spuckt der kleine Wildvogel schon mal Töne, die größer sind, als er selbst. Zugegeben, das ist auch nicht schwer. Poldi ist nur 15 Zentimeter groß. "Wenn wir draußen spazieren gehen, habe ich Poldi an einer Flugschnur", sagt Brandt. "Er ist so winzig. Ich habe sonst Angst, dass ihm etwas passiert." Die meiste Zeit des Tages verbringt Poldi nämlich in seiner Voliere. Da gräbt er Löcher im Sand und tut das, was Kauze eben so tun. Mit seinen eineinhalb Jahren hat er die meisten seiner in freier Wildbahn lebenden Artgenossen schon überholt. "In freier Wildbahn werden Kauze nicht alt. In Gefangenschaft können sie mehr als zehn Jahre alt werden", sagt Brandt, die neben Poldi noch zwei Eulen und einen Bussard besitzt.

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