Remscheid Kein Fahrverbot in Remscheid

Remscheid · Die Belastung durch Emissionen sinkt langsamer als gedacht.

 Die Freiheitstraße bleibt das Sorgenkind der Stadt. Dort liegen die Grenzwerte über dem erlaubten Maß.

Die Freiheitstraße bleibt das Sorgenkind der Stadt. Dort liegen die Grenzwerte über dem erlaubten Maß.

Foto: Röser

Die Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher hat der Stadt mitgeteilt, dass Remscheid nicht in den engen Kreis der Städte gehöre, den ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge treffen könnte. Nach Auskunft von Wolfgang Putz, Leiter des Umweltamtes, werde sich kurzfristig am Luftreinhalteplan nichts ändern - gleichwohl an der Freiheitstraße im Jahresdurchschnitt erhöhe Werte gemessen werden.

Für die Messungen der Emissionen an der Bundesstraße ist die Bezirksregierung in Düsseldorf zuständig. Es gibt eine fest installierte Messstation in Höhe der Hausnummer 140. Die Freiheitstraße bleibt das Sorgenkind. Seit zehn Jahren unterliegt sie strengen Meßintervallen. Und seit zehn Jahren hat sich nicht viel gebessert bei den Werten für Stickstoffdioxide. Im Jahre 2006 lag er bei 46 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, im vorigen Jahr bei 42. Der Grenzwert liegt aber bei 40. Eine Stadt wie Düsseldorf liegt mit 58 Mikrogramm deutlich höher.

Ein schwerwiegender Grund für die hohe Belastung ist der Diesel. Aus Sicht von Wolfgang Putz ist es nicht verwunderlich, dass die Belastungswerte nicht so schnell sinken, wie man es sich erhofft hat. Wenn festgestellt wurde, dass nach dem Dieselskandal der Ausstoß von Stickstoffdioxiden höher liege als von den Autobauern angegeben, können die Normen, die die Europäische Union vorschreibt, nicht eingehalten werden.

In Remscheid gibt es keine Pläne, die Fahrzeuge, die seit dem Abgasskandal in Verruf gekommen sind, in der Umweltzone zu verbieten. Die Stadt wartet wie andere Städte die derzeitigen Klagen ab. Die Deutsche Umwelthilfe hat wegen Überschreitung gegen das Land NRW geklagt. Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht gab der Deutschen Umwelthilfe recht, das Land ging in Revision. Nun prüft das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig den Fall. Am 22. Februar wird verhandelt.

Um die Belastung der Umwelt durch Emissionen dauerhaft herunterzufahren, braucht es für Remscheid ein Bündel an Maßnahmen. Die Grüne Welle, die laut Putz zu Beginn des nächsten Jahres auf der Freiheitstraße eingerichtet sein soll, sorge dafür, dass weniger Emissionen ausgestoßen werden, und die Belastung mit Stickstoffdioxinwerten geringer wird. Je weniger Autos an einer Ampel neu anfahren müssen, desto weniger Emissionen kommen aus dem Auspuff. Auch jede neue Heizung, jedes neu gedämmte Haus und die sich erneuernde Autoflotte mit "sauberen" Motoren tragen dazu bei, die Luftqualität zu verbessern, sagt Putz.

(RP)
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