Remscheid Kein neuer Vertrag für Galerieleiter

Remscheid · Kulturdezernent Christian Henkelmann hat verschiedene Modelle zur Zukunft der Galerie entworfen. Ein Gesamtkonzept soll im März vorgestellt werden.

 Galerieleiter Oliver Zybok (li.) wird nicht weiterbeschäftigt. Reinhard Jammersund sein Verein Pro Arte wollen Ausstellungen in die Stadt holen.

Galerieleiter Oliver Zybok (li.) wird nicht weiterbeschäftigt. Reinhard Jammersund sein Verein Pro Arte wollen Ausstellungen in die Stadt holen.

Foto: Moll, J�rgen

Für die letzte Kulturausschusssitzung in diesem Jahr hat Kulturdezernent Henkelmann eine Vorlage erarbeitet, in dem verschiedene Modelle für die Zukunft der Städtischen Galerie vorgestellt werden. Zwei davon gehen von einer Schließung aus, so wie es zurzeit ein Ratsbeschluss vorsieht. Die anderen beiden Modelle beschäftigen sich mit einer Fortführung der Galerie unter neuen Bedingungen.

Was passiert, wenn die Galerie zum 31. Dezember geschlossen wird?

Zunächst stehen die Räume ein halbes Jahr leer. Erst Mitte des Jahres könnte mit den Umbauarbeiten für den Einzug der Musik- und Kunstschule begonnen werden. In dieser Zeit müssten die Betriebskosten von jährlich 50 000 Euro für das leerstehende Gebäude gezahlt werden. Außerdem weist die Verwaltung darauf hin, dass es eine Bindungsfrist bis 2017 an das Land gibt. Es könnten Fördermittel zurückgezahlt werden müssen. Das gilt auch für die Investitionen von etwa 130 000 Euro für eine Beleuchtungsanlage, die der Landschaftverband bezahlt hat. Die Möglichkeit, dass die Galerie in Räume des Hauses Cleff umzieht, müsse noch geprüft werden.

Was passiert, wenn die Galerie nicht geschlossen wird?

Der ausführlichste Vorschlag beschäftigt sich mit der Idee, die Räume an der Scharffstraße als Galerie weiter zu betreiben und dort die Kunstschule einziehen zu lassen. Die Kosten für den bisherigen Galeriebetrieb könnten kompensiert werden, heißt es. Mit der Bereitschaft des Kunstvereins Pro Arte, jährlich 25 000 Euro für den Ausstellungsbetrieb einzuwerben, sei schon über die Hälfte der Kosten für den Galeriebetrieb abgedeckt. Laut Vorlage ist der Vertrag mit Galerieleiter Oliver Zybok nicht erneuert worden. Sein Honorar von 24 000 Euro jährlich spare die Stadt ein. Dafür soll die Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit in ehrenamtliche Hände gelegt werden.

Klaus Küster, früherer Galerieleiter und Ratsmitglied "Der Linken", sowie Charles Wesseler, früherer Leiter der Kunstschule, sollen bereit sein, mitzuhelfen. Die beiden Kunstpädagoginnen Ute Lennartz-Lembeck und Magdalena Morawinetz sollen ebenfalls zum Kreis der Engagierten für die Galerie gehören. Alles soll in enger Abstimmung mit Reinhard Jammers, Sprecher von Pro Arte, geschehen. Der Einzug der Kunstschule koste nur 5000 Euro. Der Umbau der Galerie für die Musik- und Kunstschule kostet knapp 500 000 Euro. Für die Musikschule muss noch ein Standort gefunden werden. Denkbar ist auch ein Aufschub der Schließung um ein halbes Jahr. Bis März des nächsten Jahres will die Verwaltung ein Gesamtkonzept für MKS, Galerie und Haus Cleff erarbeiten.

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