Remscheid Kein Platz für Radweg an Feuerwache

Remscheid · Die geplante Fortsetzung der Balkantrasse kollidiert mit den Plänen für Umzug der Lenneper Feuerwache.

 Am Bahnhof Lennep endet bislang die Balkantrasse. Eine geplante Fortführung des Radweges kollidiert einige Meter weiter mit den Plänen für den Neubau der Lenneper Feuerwache.

Am Bahnhof Lennep endet bislang die Balkantrasse. Eine geplante Fortführung des Radweges kollidiert einige Meter weiter mit den Plänen für den Neubau der Lenneper Feuerwache.

Foto: Nico Hertgen

Hinter dem Bahnhof in Lennep soll entlang des neuen Gewerbegebietes auf rund 200 Metern eine Fortsetzung der Balkantrasse entstehen. Nur: "Bauen wir den Radweg, passt das neue Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Lennep nicht", führte Thomas Judt, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, vor den Mitgliedern des Ausschusses für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung (BUKO) aus.

Wie berichtet, muss ein neues Feuerwehr-Domizil errichtet werden, weil die historische Wache an der Mühlenstraße dem Bau des Designer Outlets weichen muss. Da sich die DIN-Vorschriften für eine solche Feuerwache geändert hätten, könne man anders als beabsichtigt, das Haus nicht mehr genau nach Vorlage der Wache in Hasten bauen. "Alleine das wird uns bei der Planung schon höhere Architektenkosten als ursprünglich veranschlagt bringen", sagte Judt.

Beispielsweise dürften die Schränke der Jugendfeuerwehr nicht mehr in der Fahrzeughalle aufgestellt werden. Zudem müsse ein Raum für die Trocknung der Einsatzkleidung eingerichtet und mit einer entsprechenden Lüftung ausgestattet werden. "Damit verändert sich der Kubus des Gebäudes, so dass er auf das Grundstück nicht mehr passt, sollte der Platz für den Radweg reserviert bleiben."

Weil sich ohnehin viele "Kleinigkeiten" zu Mehrkosten summierten, werde es wohl seitens des Fachdienstes Stadtentwicklung eine Vorlage geben, die der Politik empfiehlt, sich von den Planungen für die Radroute zu verabschieden.

Thomas Judt sieht die vorliegenden Pläne ohnehin mit Skepsis. Da die Balkantrasse an der Unterführung des Lenneper Bahnhofes endet, müsse man mit dem Fahrrad entweder den Aufzug nutzen oder das Rad die Treppen herunter und wieder hinauf schleppen, um auf die andere Seite und damit zur Fortsetzung des Radweges zu gelangen. "Oder wir müssten eine Brücke über die Gleise bauen, die aber eine enorme Rampe aufweisen würde", sagte er. Es sei utopisch bei der aktuellen Haushaltslage an ein solches Projekt zu denken. "Und ob wir in zehn oder 20 Jahren so etwas bezahlen können, kann uns heute auch niemand sagen."

Außerdem werde der geplante Radweg entlang der Gewerbeflächen zweimal eine scharfe Wendung von 90 Grad nehmen müssen. "Man müsste quasi um die Ecke fahren, was gerade für Kinder und bei der Begegnung mit anderen Radfahrern schwierig sein dürfte." Eine bessere Alternative sei möglicherweise, den Weg auf der ausreichend breiten Gartenstraße fortzusetzen. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück für das neue Gerätehaus sei sehr schwierig gewesen. Eine Alternative für das städtische Gelände am Lenneper Bahnhof sieht Judt derzeit nicht. "Ohne Radweg wird die Feuerwache passen, weil wir auf die Grenze bauen können."

Die Politiker nahmen die Ausführungen zur Kenntnis und wird nun in den Fraktionen beraten müssen, wo die Prioritäten gesetzt werden sollen.

(bona)
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