Remscheid Kein Platz mehr für Gewerbe

Remscheid · Stadt kann Firmen keine Flächen mehr anbieten. Pläne für neues Gewerbe-Gebiet sind umstritten.

Remscheid hat Unternehmen, die sich in der Stadt neu ansiedeln oder Firmen, die innerhalb der Stadt expandieren wollen, fast keine Angebote mehr machen. Gerade mal 1900 Quadratmeter beträgt die Flächenreserve der Wirtschaftsförderung aktuell. Im vergangenen Jahr habe es eine Nachfrage nach 242 000 Quadratmetern Gewerbefläche gegeben, sagte Stadtplanerin Sigrid Burkhart im Rat. 42 000 konnte die Stadt anbieten - am Bahnhof Lennep. Hier ist nun alles verkauft. 90 Prozent der Nachfrage kommt von heimischen Firmen.

Burkhard erklärte dies vor dem Hintergrund einer hitzigen Diskussion über die Anmeldung von insgesamt knapp 20 Hektar Flächen im Bereich der Borner Straße (Erdbeerfelder) für den Regionalplan.

Für die Grünen wird eine Grenze überschritten. Eine Planung eines schmalen Streifens nur entlang der Straße hätte man mit getragen, sagte die Landtagsabgeordnete Jutta Velte. Nun aber werfe die Stadt auch ein Auge auf "die empfindlichsten Gebiete, die wir haben". Die Flächen, auf denen Möglichkeiten für eine Gewerbeansiedlung sondiert werden sollen, spielten zum Teil eine Rolle für den Hochwasserschutz. Das sei nicht akzeptabel.

Ihr Landtagskollege Sven Wolf (SPD) widersprach vehement. Die SPD stelle sich der Verantwortung, die Existenz der heimischen Wirtschaft zu sichern. Es gelte zu verhindern, dass Betriebe ihre Standorte verlagern, weil sie in Remscheid nicht erweitern können. So sieht das auch die FDP. Die Wirtschaft brauche Flächen. Anders als an der Blume gehöre der Stadt in Lennep bereits ein Teil der Grundstücke, sagte Wolf Lüttinger.

Gegen den Trend seiner Fraktion argumentierte der Lenneper Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU). Der Rat könne diese Frage jetzt nicht entscheiden, weil die massiven Erweiterungen der als Gewerbegebiet in Frage kommenden Flächen erst nach der Sitzung der Fachausschüsse bekanntgeworden sei. Das Verfahren müsse daher neu aufgerollt werden. Es könne nicht sein, dass die Stadt dort Gewerbeflächen durchdrücke, wo es weniger Widerstand der Bürger gebe.

Sigrid Burkhart erklärte, dass die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde der Stadt erst kürzlich nahe gelegt habe, ihre Pläne im Bereich der Erdbeerfelder zu überarbeiten. In der alten Form wären sie abgelehnt worden. Nun dränge die Zeit, Bis Ende März muss die Stadt ihre Flächen angemeldet haben.

Bei neun Gegenstimmen, darunter drei aus der CDU Lennep, stimmte der Rat für die Pläne.

(RP)
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