Remscheid Kein Platzverweis für den FC Remscheid

Remscheid · Sportdezernent Neuhaus erkennt Erfolge der ergriffenen Maßnahmen gegen Fußbälle, die auf das Nachbargrundstück fliegen. Die drohende Verbannung des FCR vom Lüttringhausener Jahnplatz ist aktuell kein Thema mehr.

 Der Jahnplatz in Lüttringhausen ist Heimstatt des FC Remscheid.

Der Jahnplatz in Lüttringhausen ist Heimstatt des FC Remscheid.

Foto: Jürgen Moll

Das Damokles-Schwert einer drohenden Platzsperre am Jahnplatz in Lüttringhausen schwebt vorerst nicht mehr über dem FC Remscheid. Das sagte Sportdezernent Thomas Neuhaus am Mittwochabend auf Nachfrage von Markus Kötter (CDU) den Mitgliedern des Sportausschusses. "Wir haben sehr deutlich gemacht, dass das droht", berichtete Neuhaus aus den Gesprächen mit dem FCR.

Wie berichtet, hatte Anwohnerin Bettina Hülsenbeck im Sommer mit einer Klage gedroht, wenn weiterhin Bälle über den Zaun auf ihr Grundstück fliegen. Durch die Bälle und durch Spieler, die ohne Erlaubnis auf das Grundstück kletterten, um die Bälle zu holen, sei in den vergangenen Jahren Sachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro entstanden.

Das Sportamt wurde nach dieser klaren Ansage aktiv. Die in den vergangenen Monaten getroffenen Maßnahmen zeigten Wirkung, berichtete Neuhaus jetzt. Seit der Sportplatz komplett eingezäunt und mit einem abschließbaren Zugang versehen sei, gelangten keine unbefugten Personen mehr auf die Anlage. Auch die Anweisung an den hier beheimateten FC Remscheid, kein Torschusstraining mehr in die Richtung durchzuführen, in der das Grundstück der Familie Hülsenbeck liegt, funktioniere mittlerweile.

Bei einem Gespräch am 19. November mit beiden Parteien habe der FCR erklärt, dass alle Trainer entsprechende Anweisungen bekommen hätten. Zudem wurde ein Aushang platziert, heißt es einem Bericht des Sportamtes. Es gebe die klare Anweisung, das Grundstück der Hülsenbecks nicht zu betreten.

Ergebnis: In den vergangenen vier Wochen seien nur noch zwei Bälle über den Zaun gefolgen. Vorher waren es nach Aussage der Anwohner 40 Bälle in sechs Wochen. Die aktuelle Überflugquote sei tolerabel, sagte Neuhaus. Ganz ausschließen lasse sich das nicht. Die geplante Errichtung eines Fangzauns, der an zwölf Meter hohen Masten aufgehängt wird, werde gleichwohl weiterverfolgt. Zwei Varianten stehen zur Diskussion. Bei einer müssten drei Bäume gefällt werden. Kosten von 40.000 Euro werden erwartet.

Ob der Konflikt aus seiner Sicht damit geklärt sei, wollte Kötter von Neuhaus wissen. Er habe gehört, dass die Platzwarte zum Teil Probleme damit hätten, die Anweisungen der Stadt beim FCR-Training durchzusetzen. Er habe keine Glaskugel, um in die Zukunft zu schauen, entgegnete Neuhaus. Er habe allerdings den Eindruck gewonnen, dass die Botschaft beim FC Remscheid angekommen sein. "Wir haben alle Aspekte angesprochen, es ist verstanden worden." Sein Ziel sei es, am Jahnplatz gute nachbarschaftliche Verhältnisse zu erreichen.

Das Rechtsamt der Stadt prüft die Schadensersatzansprüche der Hülsenbecks. "Wir haben uns die Situation vor Ort angeschaut", sagte Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke gestern auf BM-Anfrage. Nun werde geprüft, ob diese Schäden durch Fußbälle entstanden sind.

(hr)
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