Remscheid Kino am Hauptbahnhof ist nun greifbar nah

Remscheid · Die Zeiten, in denen Filmfreunde in die Nachbarstädte fahren mussten, neigen sich dem Ende. Investor und Stadt sind sich nahezu einig: Am Bahnhof soll ein Kino-Neubau entstehen.

Remscheid soll nach vielen Jahren Durststrecke wieder ein eigenes Kino bekommen. Wie Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) gestern im Ausschuss für Stadtentwicklung berichtete, hat die Stadt in den Verhandlungen mit einem Investor einen Durchbruch erzielt. "Das sieht sehr gut aus, wir sind uns in den wichtigsten Punkten einig", sagte der OB. Übereinstimmung sei bei der Höhe des Kaufpreises für das städtische Grundstück am Bahnhof erzielt worden. Nun müsse etwa noch geklärt werden, inwieweit der Untergrund des mit Erdreich verfüllten Grundstücks behandelt werden muss, damit er einen Neubau trägt. Vorgesehen sind drei Kinosäle mit über 1000 Sitzen. Auch die Frage nach dem Parkraum sei noch nicht abschließend geklärt, so Mast-Weisz Der Investor habe seinerseits mit einem renommierten Kinobetreiber bereits einen Vorvertrag abgeschlossen. Den Namen des Betreibers wollte der OB gestern noch nicht nennen. Es gibt offenbar noch einen zweiten Investor, der interessiert ist, ließ der OB durchblicken doch seien die Verhandlungen mit ersterem nun sehr weit fortgeschritten.

Der Kinoneubau soll auf der Fläche des Bahnhofsgartens am Hauptbahnhof entstehen. Ziel sei es, im Sommer mit dem Investor den Kaufvertrag zu unterschreiben. Für den Herbst ist die Grundsteinlegung angepeilt. Der Investor möchte möglichst schnell in Remscheid loslegen, sagte der OB.

Nun gelte es noch viele Vertragsdetails zu klären, sagte Mast-Weisz der BM. Und auch mit der Bezirksregierung in Düsseldorf stehen für die Stadt noch Verhandlungen an. Denn der Bahnhofsgarten am Nordsteg entstand im Zuge der Regionale 2006 auch mit Hilfe von Fördergeldern des Landes. Die müssen wohl zurückgezahlt werden - zumindest ein Teil davon.

Allerdings war der Garten immer nur eine Notlösung. Oberbürgermeisterin Beate Wilding musste einen Plan B aus den Hut zaubern, als die Pläne des frühere Baudezernenten Helmut Kennepohl für ein "Schaufenster der Wirtschaft" am Bahnhof scheiterten. Seitdem ist die Grünfläche mit Obstbäumchen und Bänken ein grüner Platzhalter auf einer städtebaulich hoch attraktiven Fläche.

Alle Interessenten, mit denen die Stadt in den vergangenen Monaten über das Thema Kino verhandelte, hatten die Flächen am Bahnhof als Wunschstandort benannt.

Remscheid ist seit mehr als drei Jahren ohne eigenes Lichtspielhaus. Das Metropol-Kino auf der Alleestraße schloss 2012. Unter anderem strenge Lärmschutzauflagen standen einer Wiederbelebung im Wege.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort