Remscheid Konjunktur - Unternehmer sind weiter optimistisch

Remscheid · Die Lage der Remscheider Wirtschaft ist weiterhin gut. Die Unternehmer blicken optimistisch in die Zukunft. Das ist das Ergebnis der jüngsten Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) zum Klimaindex. Während bei diesem Parameter zu Beginn des Jahres noch eine Fünf stand, er im Sommer auf 40 hochschnellte, hat er sich für die Unternehmen im Herbst bei 28 eingependelt. Der Klimaindex misst die Differenz zwischen positiven und negativen Aussagen.

Im Vergleich mit Entwicklungen in den vergangenen Jahren bewegt sich die Konjunktur in Remscheid weiter auf einem hohen Niveau. Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der IHK, sprach gestern bei der Konjunkturpressekonferenz von einem anhaltenden "Boom", bei dem vor allem die unternehmensnahen Dienstleister die Konjunktur-Spitzenreiter bilden. Im Vergleich zu den Nachbarstädten Solingen und Wuppertal zeigen sich die Industrieunternehmen aus Remscheid als Spitzenreiter im Bergischen Land.

Der Optimismus speist sich durch die Aussicht auf steigende Umsätze. Der schwache Euro, der niedrige Ölpreis und die Kaufkraft der Konsumenten bieten gute Bedingungen für ertragreiche Geschäfte. Die glänzenden Aussichten wirken sich aber nicht auf den Personalbestand aus. Nur elf Prozent der befragten Betriebe wollen zusätzliche Kräfte einstellen, 21 Prozent aber die Belegschaft reduzieren. "Beim Personal werden die Unternehmer vorsichtiger", sagte Wenge. Auch die Erträge geraten etwas unter Druck.

Als Risikofaktoren werden die Märkte in China und Russland betrachtet. Doch die Risiken können nicht sonderlich hoch sein, da der Handel in Nordrhein-Westfalen mit China bei sechs Prozent liegt und mit Russland bei aktuell 1,7 Prozent. Die Exporteure aus Remscheid versprechen sich gute Geschäfte mit dem Iran, wenn im nächsten Jahr das Handelsembargo fällt. Auch die Aussicht auf ein Freihandelsabkommen mit den USA soll sich in den Bilanzen positiv niederschlagen.

Die Kurve für Investitionsbereitschaft zeigt nach oben. Die hohe Eigenkapitalquote und die niedrigen Zinsen bieten beste Bedingungen, um zu investieren. Die Umfrage fand vor dem Betrugsskandal von VW statt. Vermutlich sehen die nächsten Konjunkturdaten schlechter aus. Die Abhängigkeit von der Autoindustrie ist hoch. Im Städtedreieck könnte man ein komplettes Auto bauen, es fehle nur an einem Montagewerk, sagte Wenge.

(RP)
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