Remscheid Kritik: Im System OGS fehlt Geld

Remscheid · Der Bedarf für die Ganztagsbetreuung ist ungebrochen. Fehlende Mittel erschweren die Arbeit

Impressionen vom Weltkindertag
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Die hohe Qualität der Ganztagsbetreuung an den Remscheider Grundschulen ist in erster Linie den Mitarbeitern zu verdanken. "Es ist nach wie vor zu wenig Geld im System", beklagte Pfarrer Jochen Robra vom Evangelischen Kirchenkreis Lennep in der Sitzung des Schulausschusses und appellierte an die Politik, für eine bessere finanzielle Ausstattung des Offenen Ganztags zu sorgen.

Zuvor hatte Olaf Bärwaldt vom Fachdienst Schule aufgezeigt, vor welchen Herausforderungen die OGS-Leitungen und ihre Teams tagtäglich stehen. 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Remscheid werden in den OGS-Gruppen betreut. 2340 Plätze waren für dieses Schuljahr beantragt, 62 Plätze wurden davon nicht besetzt, berichtete Fachdienstleiter Jörg Biermann. Die meisten Familien können an der Grundschule ihres Kindes einen OGS-Platz erhalten. Wartelisten gebe es an der Grundschule Siepen und der Katholischen Grundschule Menninghausen. Im Laufe des Jahres würden diese Listen aber abgebaut. Mit einer erheblichen Zunahme an Anfragen rechnet Biermann nicht. "Wir werden uns auf diesem Deckungsgrad einpendeln", schätzt er. Zehn Stunden pro Tag - von 7 Uhr am Morgen bis 17 Uhr am Nachmittag - können die Kinder betreut werden. Dieses Angebot nähmen zunehmend mehr Eltern wahr, führte Olaf Bärwaldt aus. In diesem Zeitraum sorgen die Mitarbeiter für gemeinsame Essenszeiten, bieten Zeiten für Konzentration, Entspannung und Bewegung, für Spiel und Hausaufgaben. Zudem werden die verschiedensten Arbeitsgemeinschaften angeboten. Die OGS-Leitungen hätten eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen wie zum Beispiel den Austausch und die Vernetzung mit der Schule und den Lehrkräften zu organisieren, die Teamarbeit zu koordinieren, Dokumentationen zu erstellen und die Eltern intensiv zu beraten und zu unterstützen. 27,8 Wochenstunden sind dafür vorgesehen.

"Die OGS hat einen klaren Bedarf an mehr Vollzeitstellen", sagte Bärwaldt. Hinzu kämen die Schwierigkeiten bei der Raumnutzung. Die Betreuung vollziehe sich an vielen Schulen in den bestehenden Räumen, die von ihrer Ausstattung und Beschaffenheit nicht gut geeignet für die Ganztagsbetreuung von Kindern seien. "Man kann den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur danken, dass sie sich seit zehn Jahren unter manchmal schwierigen Bedingungen so engagiert zeigen", lobte er. Dass Remscheid hinsichtlich der Betreuungsleistungen und der hohen Betreuungsquote derart führend sei, müsse man viel mehr herausstellen, forderte Waltraud Bodenstedt (W.i.R.) "Damit kann man punkten".

(RP)
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