Remscheid Kult für die Küche - made in Remscheid

Remscheid · Eine Ausstellung in der ErlebBar an den Hinderburgstraße zeigt alte Küchenmaschinen aus dem Alexanderwerk.

 Unkaputtbar und mittlerweile Kultobjekte: Simon Riesebeck, Melanie Clemens und Silvia Risch an einem Entsafter und einer Brotschneidemaschine aus dem Alexanderwerk.

Unkaputtbar und mittlerweile Kultobjekte: Simon Riesebeck, Melanie Clemens und Silvia Risch an einem Entsafter und einer Brotschneidemaschine aus dem Alexanderwerk.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Es gibt wohl kaum einen Haushalt, der nicht eines der Geräte aus dem Alexanderwerk in der Küche hat. Ob zum Plätzchenbacken oder vielleicht auch zum Saftpressen: Fleischwolf und Entsafter aus Guss liegen wieder im Trend.

Zum 130. Jubiläum des Alexanderwerks in diesem Jahr hat sich Nostalgiefan Melanie Clemens etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ausgewählte Exemplare ihrer Privatsammlung können bis zum 30. Oktober bei einer Ausstellung in der ErlebBar an der Hindenburgstraße ausprobiert werden. "Damit wollen wir eine alte, alte Remscheider Firma in den Fokus rücken", erklärt Clemens gestern bei der offiziellen Eröffnung.

An sieben Station finden sich die antiken Küchenhelfer aus Großmutters Küche wieder. An Theken oder Tischen darf man an der "Rührliesel", der Bohnenschnibbelmaschine oder der Poliermaschine selbst den Hebel drehen. So kommt Nostalgie-Feeling pur auf. In der Ausstellung gibt es sogar ein Exemplar der "roten Serie" - die erste Produktlinie des Alexanderwerks. Die Küchenhelfer hat Melanie Clemens deutschlandweit erstanden.

Bei einem kleinen Quiz soll man die verschiedenen Materialien den Geräten zuordnen und kann dabei mehr über Firma und Geschichte erfahren. "Wir sind nicht nur ein Treffpunkt, sondern wollen auch Remscheider Gesichte erfahrbar machen", erklärt ErlebBar-Inhaber Christoph Imber, warum er den Raum für die 15 Exponate zur Verfügung stellt.

Fleischwolf, Wurstmachmaschinen, Brotschneidemaschine, Küchenwaage "Alexandra" oder Nußreibe werden auf Antik- und Trödelmärkten oder im Internet hoch gehandelt. "Wir haben auch ganz oft noch Anfragen für Ersatzteile aus der ganzen Welt", erzählt Silvia Risch vom Alexanderwerk.

Dabei stellt das Unternehmen, das 1885 von Alexander von der Nahmer für seine Söhne gegründet wurde, seit den 50er Jahren keine Küchengeräte mehr her. Heute ist der Konzern ein international gefragter Hersteller für Maschinen in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Die Presswalzen der Wäschemangel sowie die Förderschnecke des Fleischwolfs werden jedoch auch noch im neuen Granulier-System verwendet.

Auch 130 Jahre nach der Einführung des ersten Produktes des Alexanderwerks, dem Fleischwolf, ist die Begeisterung für das robuste Gerät ungebrochen. "Es ist schön, das zu sehen und sich in der Zeit zu verlieren beim Lesen der Dokumente", sagt Risch. Die Organisatoren hoffen auch bei der Nacht der Kultur am kommenden Samstag, 24. Oktober, auf viele Besucher.

(RP)
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