Remscheid Kunstrasenplatz in Bliedinghausen kommt später und wird wohl teurer

Remscheid · Boden auf der Sportanlage müsste gesondert entsorgt werden. Nun wird nach neuen Lösungen gesucht. DOC-Fahrplan ist nicht gefährdet, sagt die Stadt.

 Der Ascheplatz in Bliedinghausen enthält Schadstoffe, die allerdings erst freigesetzt werden, wenn der Belag abgetragen wird.

Der Ascheplatz in Bliedinghausen enthält Schadstoffe, die allerdings erst freigesetzt werden, wenn der Belag abgetragen wird.

Foto: nico hertgen

Für die Spieler, die auf ihm kicken, bedeutet er keinerlei Gefahr, versichert die Stadt. Der Spielbetrieb ist nicht gefährdet. Würde allerdings der Boden des Aschenplatzes auf der Sportanlage in Bliedinghausen abgetragen, um Platz zu machen für den hier geplanten Kunstrasen, dann müsste er gesondert entsorgt werden. Er enthält Schadstoffe. Das ergab ein Bodengutachten.

Eine Entsorgung würde die eingeplanten Baukosten von 690 000 Euro sprengen, unterm Strich stehen derzeit geschätzte Baukosten von 855000 Euro. Wie Sportamtsleiter Bernd Fiedler erklärt, prüft die Stadt nun verschiedene Möglichkeiten, wie die Mehrkosten gedrückt werden können. Eine davon: Der Kunstrasen wird auf der Asche "aufgebaut", so dass diese nicht entsorgt werden muss. Auch eine Verkleinerung der Anlage ist im Gespräch. Das ist möglich, ohne den Spielbetrieb zu gefährden, und spart bei jedem Quadratmeter weniger viel Geld. Auf anderen Anlagen in Remscheid wurde das schon erfolgreich praktiziert.

Und auch der Verein der Hausherren, Türa Süd, hat angekündigt, sich per "Muskel-Hypothek" noch stärker in den Bau der Kunstrasenanlage einzubringen. 20 000 bis 30000 Euro Ersparnis könnte das bringen, sagte Fielder der BM.

Ob dies am Ende ausreicht, um im Budget zu bleiben, ist unklar. Und so hat die Stadt der Politik als ein denkbares Modell vorgeschlagen, die Sportpauschale des Landes für das jahr 2016 in Höhe von 300 000 Euro anzuzapfen, um die Anlage möglich zu machen. Das bedeutet allerdings aus Gründen des Haushaltsrechts der Stadt einen späteren Baustart. Ende Mai 2016 erst wäre der Platz dann fertig. Damit wäre jedoch die wichtige Rolle, die der Platz als einer der Ausweichstandorte für die von den DOC-Plänen in Lennep betroffenen Vereine spielt, nicht beeinträchtigt, versicherte Fiedler auf Nachfrage im Sportausschuss der Stadt.

Einfluss nehmen kann das Finanzierungsmodell allerdings auf den Fortgang des Kunstrasenprogramms der Stadt. Die Sportpauschale 2016 ist eigentlich für den Ausbau eines weiteren Sportplatzes im Stadtgebiet. Die finanziellen Probleme würden sich wie eine Welle nach vorne verschieben. Auch darum sei die Stadt bemüht, die Mehrkosten in Bliedinghausen so gut wie möglich zu drücken, sagte Fiedler der BM. Der Sportausschuss erhält dazu bald einen Bericht.

(RP)
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