Remscheid "Laubenpieperin" gibt Tipps im Netz

Remscheid · Sandra Westenhöfer-Grammeth pachtete eine verwilderte Parzelle am Steinberg und experimentiert seither viel.

In ihrer eigenen Gartenparzelle innerhalb des Kleingartenvereins (KGV) Steinberg kann sich Landschaftsgärtnerin Sandra Westenhöfer-Grammeth nach Herzenslust austoben und gärtnerisch experimentieren. Ihre dabei gewonnenen Erkenntnisse teilt die 41-Jährige in ihrem Gartenblog "tausend-gartenideen" mit der Welt.

Erst vor zweieinhalb Jahren übernahm die 41-Jährige mit Ehemann Armin Westenhöfer die großzügig bemessene Scholle in der idyllischen Hanglage des KGV Steinberg. Sie selbst verbrachte als Kind viele, für sie unvergessliche Momente im Kleingarten der Großeltern am Honsberg. "Mein Mann aber wollte nie 'Laubenpieper' werden, wie er sagt." Obwohl auch er gelernter Landschaftsgärtner ist.

Einen eigenen Garten hatten sie aber viele Jahre nicht, bis ein befreundetes Ehepaar ihnen für zwei Wochen im Sommer den Schlüssel ihrer Gartenparzelle in der Anlage überließ. "Wir waren jeden Tag hier und verbrachten zwei so tolle Wochen, dass wir fast schon traurig waren, als unsere Freunde wiederkamen." Das Ehepaar hatte "Blut geleckt" und beschloss, selbst eine Parzelle zu pachten - eine ziemlich verwilderte, erinnert sich die Bloggerin. "Als ich zum ersten Mal herkam, habe ich meinen damals vierjährigen Sohn auf den Arm genommen, um ihn nicht im Gestrüpp zu verlieren, so hoch stand hier überall das Kraut."

Jetzt aber ist es eine ansehnliche Parzelle, wo die ersten Blumenknospen rund um das Gartenhäuschen sprießen, wo die Gemüsebeete für die anstehende Saat frisch gekalkt wurden und die Obstbäume weiter unten auf der Parzelle langsam erblühen. Nistkästen und Insektenhotels hat die Naturfreundin aufgestellt. Ein ökologisches Gleichgewicht und Artenvielfalt sind ihr wichtig. In ihrem Blog gibt sie Anleitungen dazu, beschrieb zuletzt, wie sich ganz einfach Vogel-Futterhäuschen aus leeren Saftkartons basteln lassen. Erfahrungsberichte kommen bei ihren Lesern gut an.

"Ich probiere viele Sachen aus, aber nicht alles funktioniert. Darüber schreibe ich dann auch", erklärt die 41-Jährige, die erstmals eine Pilzzucht in ihrem Garten plant. "Ob das dann auch so klappt, wie ich mir das vorstelle, kann man ja dann im Blog lesen", meint sie augenzwinkernd.

Auch für den Kleingartenverein, in dem sie nun auch Pressesprecherin ist, möchte sie auf der Vereinshomepage mit einem Blog für interaktiven Austausch sorgen. So können sich auch Leute, die einen hauseigenen Garten haben und nicht zum Verein gehören, Tipps holen oder einbringen. "Davon werden wir dann alle profitieren", sagt Westenhöfer-Grammeth. Mehr im Internet: http://www.tausend-gartenideen.de/"

(sebu)
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