Remscheid Leichter Einstieg im neuen Bürgerbus

Remscheid · Das Fahrzeug mit Niederflurtechnik geht ab Montag an den Start. Die Zahl der Kunden nimmt zu.

 Einsteigen bitte: Siegfried Broska, Sigurd Wolf, Thomas Hoffmann und Oliver Knedlich (v.l.) präsentieren den neuen Bürgerbus.

Einsteigen bitte: Siegfried Broska, Sigurd Wolf, Thomas Hoffmann und Oliver Knedlich (v.l.) präsentieren den neuen Bürgerbus.

Foto: Jürgen Moll

In Lüttringhausen und am Hasten gehört er längst fest zum Stadtbild. Der Bürgerbus bringt Remscheider verlässlich und regelmäßig auch in die entlegeneren Winkel der Seestadt auf dem Berge. Jene Orte, die die Stadtwerke Remscheid mit ihren Bussen teils aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr anfahren, teilweise aber auch, weil sie für die großen Linien-Busse nur schlecht oder gar nicht zu erreichen sind.

700.000 Kilometer haben die Fahrer des Bürgerbusverein Remscheid in den vergangenen 13 Jahren seit Einführung des Bürgerbus-Modells zurückgelegt - bislang unfallfrei. Gestern freuten sich die zumeist männlichen Fahrer des 26-köpfigen Teams über die offizielle Übergabe des dringend benötigten neuen Fahrzeuges. Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Hoffmann übergab auf dem Betriebshof an der Neuenkamper Straße den Fahrzeugschlüssel an Kassenwart Siegfried Broska vom Bürgerbusverein. Anschließend wurde der Bus mit italienischem Schaumwein getauft. Die Marke war passend zum Fahrzeug gewählt. Der mittlerweile dritte Bürgerbus stammt aus einer italienischen Fahrzeugschmiede.

Der Bus ist kein Fahrzeug von der Stange, bei der Ausrüstung für seinen Zweck wirkte der Verein aktiv mit. Der neue Bus bietet innen mehr Platz, ist bequemer.

Der größere Unterschied liegt allerdings in einem anderen Ausstattungsdetail. Der Kleinbus ist erstmalig ein Niederflur-Modell, der den Fahrgästen das Einsteigen deutlich leichter macht. Eine ausziehbare Rampe ermöglicht Rollstuhlfahrern oder Müttern mit Kinderwagen, ohne zu viel Mühe in den Bus zu kommen. Die Bezirksregierung förderte die Anschaffung mit 50.000 Euro.

Die restlichen 35.000 Euro tragen bis auf einen kleinen Zuschuss der Stadt die Stadtwerke. Broska lobte die gute Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben und deren Chef Matthias Bioly. An der Neuenkamper Straße wird das Fahrzeug gewartet. Die Zusammenarbeit ist gut.

Für die Begleichung der laufenden Kosten kann sich der Verein auch auf die Firma Gebäudedienste Schulten verlassen. Seit dem Start im Jahr 2004 ist sie mit Werbung auf dem Bus vertreten. Und das werde auch in den kommenden Jahren so bleiben, versprach Geschäftsführer Oliver Knedlich. Er lobte die ehrenamtliche Arbeit des Vereins.

Ab Montag übernimmt der neue Bus die Tour von seinem zuletzt etwas schwächelnden Vorgänger. Auf ihn wartet ein langer Arbeitstag. Die ersten Fahrten am frühen Morgen macht der Bürgerbus im Schülertransportverkehr, dann geht es weiter in die Stadtteile. Längst befördere man auch tagsüber nicht nur ältere Menschen, sagte der Vereinsvorsitzende Sigurd Wolf. Die Zahl der Fahrgäste wächst.

Die wichtige Rolle des Vereins für die Mobilität älterer Menschen hob Bürgermeister David Schichel (Grüne) hervor. Das wird auch die älteste Kundin des Bürgerbusses unterschreiben - sie ist 96 Jahre alt.

(RP)
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