Remscheid Lenneper Band "Le Fleurs" gibt Reunion-Konzert

Remscheid · Die Klänge von Eric Claptons "Tears in Heaven" dringen durch die kleinen Gassen in der Lenneper Altstadt. Anders als erwartet, kommt die Musik nicht aus einem Keller, sondern vom Dachboden eines alten Fachwerkhauses.

 sie spielen wieder (v.l.): Adrian Rieck, Stefan Brewing (Gitarre), Manfred Meister (Bass), Klaus Bartniczak (Keyboard) und Kurt Klumbis (Drums).

sie spielen wieder (v.l.): Adrian Rieck, Stefan Brewing (Gitarre), Manfred Meister (Bass), Klaus Bartniczak (Keyboard) und Kurt Klumbis (Drums).

Foto: Moll

Über eine schmale Treppe geht es zum ehemaligen Trockenspeicher, die Töne von Gitarren, Bass, Keyboard und Drums wird lauter. "Wir waren etwas zu schnell", sagt Kurt Klumbis, Hausherr, kritisch. Im Licht der Abendsonne zeichnen sich die Instrumente ab, es wird deutlich, dass in dem Raum mit Bücherregal und Bett eine Bandprobe stattfindet. Und nicht nur irgendeine. Es ist die Generalprobe für das Reunion-Konzert der Lenneper Band "Les Fleurs".

Vor 50 Jahren gründete sich die Band, in einer Zeit ohne Discos, in der ausschließlich in Sälen und Kneipen bei Livemusik getanzt und gefeiert wurde. Les Fleurs sorgten in der Zeit des Rock'n'Rolls und der Hippies fünf Jahre lang bis 1970 mit der Mischung aus Uptempo-Nummern, Balladen, Rock, Akustik- und Blues-Songs bekannter Bands für gute Stimmung im Saal vom "König von Preußen" oder im Studio B. Heute sind die Lieder längst zu Evergreens geworden.

Diese Zeit wollen die Musiker nun wieder neu aufleben lassen. Da, wo alles angefangen hat: im Jugendzentrum an der Hackenberger Straße. "Wir haben uns aus beruflichen und privaten Gründen vor 45 Jahren getrennt, mit dem Versprechen, zum großen Jubiläum wieder gemeinsam auf der Bühne zu stehen", sagt Keyboarder Klaus Bartniczak. Seit gut eineinhalb Jahren spielt die Band wieder zusammen, nachdem sie in der Zwischenzeit kaum Kontakt hatten. Neben den drei Gründungsmitglieder Bartniczak, Klumbis (Schlagzeug, Gesang) und Stefan Brewing (Leadgitarre, Gesang), gibt es zwei Neulinge: Brewings Schwiegersohn Adrian Rieck (Gitarre) und Bassist Manfred Meister.

"Wir haben uns Silvester zufällig im Saturn getroffen", erzählt Klumbis von dem Moment, in dem bei ihm und Bartniczak die Idee der Wiedervereinigung entstand. Letztes Jahr gab es dann die ersten Bewährungsproben für die "Les Fleurs Reunion" beim Lenneper Altstadtfest und der "Nacht der Kultur" im Röntgen-Museum. Am 17. April wieder im Katholischen Gemeindezentrum St. Bonaventura zu spielen, ist für die Bandmitglieder aber trotzdem etwas Besonderes. "Das ist Nostalgie pur", sagt Brewing mit einem Leuchten in den Augen.

Nervös sind sie aber nicht. "Wir spielen besser und trickreicher als früher", betont Bartniczak. Gelassen und heiter ging es bei der letzten Probe vor dem großen Auftritt zu. Pink Floyd, Beatles, Kinks oder Gary Moore sind zu hören, während Hauskatze und Bandmaskottchen Maxi im Gitarrenkoffer lauscht. Und wenn die Nachbarn im Garten zuhören, gibt es nach Probenschluss noch Zurufe, erzählt Klumbis lachend.

Heute Oldie-Live-Abend zugunsten der Kolpingfamilie, heute ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Bonaventura, Hackenbergerstraße 6a, Einlass ab 18 Jahren, Eintritt: zwei Euro.

(lupi)
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