Remscheid Letztes Osterfeuer auf dem Lenneper Kirmesplatz

Remscheid · Die Flamme lodert um kurz nach 20 Uhr bis hoch in den Himmel. Die Hitze ist enorm. Trotz der acht Meter Abstand reicht die Wärme des Feuers aus, um den Gästen auf dem Kirmesplatz noch in weiterer Entfernung die Kälte zu nehmen.

 Zahlreiche Menschen strömten Karsamstag zum Osterfeuer, das der Verkehrs- und Förderverein organisiert hatte.

Zahlreiche Menschen strömten Karsamstag zum Osterfeuer, das der Verkehrs- und Förderverein organisiert hatte.

Foto: Jürgen Moll

Mit dem Smartphone werden Bilder von dem eindrucksvollen Feuerspiel aufgenommen. Beliebtes Motiv: ein Selfie für das Familienalbum, während die Band "Reunion" musikalisch einheizt.

Pünktlich zum traditionellen Osterfeuer des Verkehrs- und Fördervereins in Lennep zeigte sich am Karsamstag das Aprilwetter wieder von der Sonnenseite. Aufgebaut wurde mit rund 30 Ehrenamtlichen und der Hilfe der Pfadfinder vom VPC Remscheid Stamm Jeanne d'Arc am Donnerstag und Samstagmorgen nämlich noch im Regen.

Lediglich das altbekannte Problem, die großen Pfützen auf dem matschigen Boden, trübten ein wenig die Freude. Um das Problem etwas einzudämmen, wurden rund um die Stände circa zwei LKW-Ladungen Rindenmulch ausgelegt. Mit matschfesten Schuhen oder Gummistiefeln ausgestattet kamen trotzdem viele Menschen; um die 1000 Besucher schätzt Roland Kirchner, Vorstandsmitglied des Vereins. Einige davon waren Ersttäter so wie Ellen Lull, die sonst immer beim Osterfeuer in Darbringhausen dabei ist. Das wurde jedoch wegen zu erwartender Böen abgesagt. Mit der anfänglichen Notlösung war sie dann aber mehr als zufrieden. "Ich bin begeistert", betonte sie. Für die Organisation von Verpflegungsständen, Musik und Unterstellzelten sprach sie Lob aus. Die Kindergruppe, mit der sie da war, vergnügte sich beim Stockbrotgrillen mit den Pfadfindern. "Den Matsch sehen die Kinder mit Kreativität", fügte Lull mit einem Lachen hinzu. Das Pfützenspringen hat dem neunjährigen Jolle besonders Spaß gemacht.

"Mir gefällt es auch super, so dass ich denke, dass ich nächstes Jahr wiederkommen werde", sagt Lenneperin Irmgard Emde, die sich mit Lull dort verabredet hatte und auch zum ersten Mal dabei war.

Im nächsten Jahr müssen die Frauen dann allerdings ein paar Meter weiter. Für den DOC-Bau muss auch die beliebte Veranstaltung weichen. Statt des Feuerloderns werden dort bald nur noch Autos stehen. "Wir gehen davon aus, dass die Stadt Wort hält und die so oft versprochenen, adäquaten Ersatzplätze zur Verfügung stellt", sagt Roland Kirchner.

Unter Aufsicht der Freiwilligen Feuerwehr Lennep wird das Feuer, bei dem Europaletten und Waldgestrüpp abgebrannt werden, 2018 im Lenneper Bachtal direkt unter der Brücke entzündet. Die Stromleitungen seien dazu bereits unterirdisch verlegt worden, berichtet der Kassierer. "Wir machen eine gute Veranstaltung und hoffen, dass die Leute es auch am neuen Ort annehmen werden", erklärt er.

Mit Rasengittersteinen und Schotterfläche wird der Boden für das Event witterungsbeständiger sein. "Ich glaube, es wird dort schöner von der Umgebung sein, aber vielleicht ein bisschen eng", merkt Besucherin Julia W. an, für die der gemeinsame Besuch des Osterfeuers mit der Familie zur Tradition gehört. Florian W. ergänzt: "Da wir inzwischen alle wegen des Studiums woanders sind, ist es schön, dass alle an Ostern hier wieder zusammen sind". Nächstes Jahr trifft sich die Familie wieder zum Osterfeuer.

(RP)
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