Remscheid Lichterfest trotzt Wind und Wetter
Remscheid · Besucher und Händler mussten beim Lichterfest auf den Hindenburgstraße bibbern. Die besondere Atmosphäre blieb.
Die Hindenburgstraße hat einen besonderen Charme. Das denken die hier ansässigen Einzelhändler genauso wie ihre Besucher. Mit dem Lichterfest präsentieren sich die Geschäfte an der etwas anderen Einkaufsstraße jedes Jahr im stimmungsvollen Weihnachtslook. Doch dieses Jahr kommt passend zum Fest der Winter. Eine halbe Stunde nach Eröffnung baut die Interessengemeinschaft Hindeburg ihren Glühweinstand deshalb bereits wieder ab.
"Wir sind völlig durchgefroren", sagen sie. Das enttäuscht die Damen vom Sportverein "Frisch-Auf", die für das Lichterfest auf der Hindeburgstraße eigens die wöchentliche Turnstunde ins Glühwein-Trinken umdisponiert haben, erzählen sie. "Weil wir uns von dem Fest viel erwartet haben", sagen die Turnerinnen. Doch auch trotz eisigem Wind und erstem Schneefall haben sich die Händler an Remscheids etwas anderer Einkaufsstraße wieder viel Mühe gegeben. Vor allem die Lichter seien so schön, sagt die achtjährige Lyn, die mit ihrer Uroma Karin Dwilling zum Fest gekommen ist. "Hier herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre", sagt auch die Uroma. Doch heute könnten die Händler wohl nicht mehr mit vielen Leuten rechnen, dafür sei es zu ungemütlich, mutmaßt Besucherin Karin Dwilling.
Die Veranstalter lassen sich die Stimmung trotzdem nicht vermiesen. "Wir sind eine große Gemeinschaft hier", sagt etwa Christian Heller von dem Verein "Seele in Not". Vor dem Inklusions-Café MoccaSiN hat der Verein einen Stand mit Glühwein aufgebaut. Später soll es noch eine warme Käse-Lauch-Suppe geben. Doch mit dem geplanten Feuerkorb ist man sich noch nicht so sicher; "zu windig", heißt es.
Jasmina Schulten hat das Nagelstudio "J&S Sister Nailstudio" erst seit wenigen Wochen auf der Hindenburgstraße. Doch als das Lichterfest näher rückte, war für sie klar: "Da mache ich auf jeden Fall mit". Alle hätten ihr erzählt, wie schön das immer sei. Und das findet sie nun auch - trotz Gefrierpunkt. Gemeinsam mit ihrer Schwester, mit der sie das Nagelstudio betreibt, backt und verteilt sie gegen eine kleine Spende selbst gemachte Waffeln. "Wenn die ganze Straße erst nach frischen Waffeln riecht, kommen die Leute schon", sagen die Schwestern. Dazu soll es außerdem auch Sekt geben. Und für die Kinder habe man sogar einen Clown engagiert, der Luftballons formen und verteilen darf, erzählt Nageldesignerin Jasmina Schulten weiter.
Auch vor der AOK Geschäftsstelle und der Pizzeria Da Salvatore zittern die Organisatoren hinter ihren Glühweinständen freudig weiter. Manche glauben zwar nicht, dass sich heute noch viele Besucher in den Schnee wagen, aber darum ginge es ja auch nicht ausschließlich. "Das hier ist eine super nette, gesellige Geschäftsgemeinschaft", sagt etwa Christian Heller von der "Seele in Not". "Und wir wollen auch das präsentieren, was wir sonst machen." Im Café MoccaSiN etwa, sei auch über die Feiertage jemand zwecks Austausch und Gespräch vor Ort.