Remscheid Lieder über den Zustand der Welt

Remscheid · Das Kölner Dou "Barth / Roemer" stellte seine neue CD "Menschen leben" im Café Lichtblick vor.

 In der Wohnzimmeratmosphäre des Café Lichtblick trugen Astrid Barth und Philipp Roemer ihre neuen Songs vor.

In der Wohnzimmeratmosphäre des Café Lichtblick trugen Astrid Barth und Philipp Roemer ihre neuen Songs vor.

Foto: Michael Schütz

Ihre Leidenschaft für den Akustik-Auftritt hat das Kölner Dou "Barth /Roemer" beim zweiten Auftritt in Lüttringhausen entdeckt. Schlichtweg, weil durch einen Stau auf der Autobahn die Zeit fehlte, die Anlage aufzubauen. Und weil es unplugged so schön ist, haben die beiden Musiker am Donnerstag die Anlage gar nicht erst eingepackt.

Zum dritten Mal traten Astrid Barth (Gesang) und Philipp Roemer (Gitarre) im Café Lichtblick auf. Mit im Gepäck: Neue Lieder von der aktuellen CD "Menschen leben". In einer gemütlichen Wohnzimmeratmosphäre brachten die Beiden ein wenig Rock, ein bisschen Soul und damit verbunden auch Witziges und Nachdenkliches.

Dass Barth und Roemer lieben, was sie tun, merkt man ihnen mit jeder Zeile und jedem Akkord an. Die selbst geschriebenen, deutschsprachigen Songs sind entweder tiefgründig oder humorvoll. Sie bewegen, regen zum Nachdenken an oder lassen einen lachen. Sie gehen unter die Haut und wirken auch später noch nach.

Barth erinnert dabei nicht nur wegen der kurzen Haare an Sängerin Annie Lennox vom britisch Duo "Eurythmics". Auch stimmlich gibt es diese Momente, wenn sie mit Höhen und Tiefen spielt, die unweigerlich den Vergleich zu Lennox aufkommen lassen.

Roemer besticht durch sein Können an der Gitarre. Jeder Griff sitzt, die Melodien sind die perfekte Ergänzung zu Barths kräftiger, rockiger und doch auch sanfter Stimme. Wenn er unterstützend gesanglich mit einsteigt, wird deutlich, die beiden brauchen auch nicht viel mehr an Equipment.

Sie selbst nennen ihren Stil "Groove Chanson". Die Melodien sind beschwingt oder auch mal etwas dunkler und ernster. Die Texte sind wie beim Titelsong "Menschen leben" auch sozialkritisch und politisch. "Manche leben sehr bequem und manche katastrophal" lautet die Zeile, die den Kontrast zwischen der Highend-Gesellschaft mit Hektik und Egoismus und dem nackten Überleben etwa in Kriegssituationen zusammenfasst.

"Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht" heißt es zum Beispiel mit Ironie im Song "Trautes Heim". Barth/Roemer können aber auch humorvoll und leicht sein wie bei der Nummer "Was zu essen und ein warmer Platz zum Schlafen". Das Lied erzählt vom Leben mit einer Katze. Und auch ein bisschen Selbstironie ist dabei wie in dem Song "Ich bin zu wenig Diva". Barth versteht es zudem, mit ihrer lockeren Art das Publikum für sich zu gewinnen.

Der vierte Auftritt im Café Lichtblick in Lüttringhausen lässt hoffentlich nicht zu lang auf sich warten.

(RP)
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