Remscheid Lieder von Liebe und Leid

Remscheid · Der Amerikaner Joseph Passons spielte ein glänzendes Konzert im "Rack 'n' Roll".

 Schaute mal wieder in Remscheid vorbei. Joseph Passons bei seinem Auftritt im "Rack 'n' Roll". ll

Schaute mal wieder in Remscheid vorbei. Joseph Passons bei seinem Auftritt im "Rack 'n' Roll". ll

Foto: Jürgen Mo

Joseph Parsons hat sich in Remscheid einen Ruf erspielt. Das zeigte sich nicht nur daran, dass der Singer- und Songwriter es schaffte, das Rack'n'Roll selbst an einem Sonntagabend gut zu füllen, sondern auch an den Reaktionen der Besucher, die den charismatischen Musiker gar nicht gehen lassen wollten. Zwei Zugaben entlockten sie dem Amerikaner, der mit seinen äußerst emotionalen Werken genau ins Schwarze getroffen hat.

"When You hold me, nothing is impossible"- solche Zeilen, die daran glauben, dass die Liebe alles möglich macht, sind für Musiker ein gewisses Risiko. Die Grenze zum Kitsch fällt bei ihnen äußerst dünn aus. Bei Parsons passte der Vers vom Stück "Fearless" jedoch bestens. Man nahm dem Musiker jeden seiner Texte ab, die er mit ehrlichen Gefühlen und seinem wandelbaren Gesang glaubhaft umsetzte. Statt Kitsch-Alarm herrschten im Rack die großen Gefühle vor. Die Songs des Amerikaners erzählten von den Geschichten, die das Leben schreibt, von Romanzen und Tragödien, Verzweiflung und Hoffnung und eben allem, was zu Herzen geht.

Derartige Musik ist etwas für Genießer, die sich ganz auf sie und feine Nuancen einlassen wollen - und genau als solche entpuppten sich die meisten Besucher, die den häufig ruhig gehaltenen Kompositionen mit der nötigen Aufmerksamkeit folgten. Ab und an blitzte aber auch die andere Seite des Musikers auf, er griff beherzter in die Gitarrensaiten. Zu den rockigen Liedern brachte Parsons auch seine Stimme zu Höchstleistungen. Manches Mal hätte es das Mikrophon eigentlich gar nicht mehr gebraucht. Durch diese eingestreuten Rockstücke erweiterte der Musiker sein stilistisches Spektrum und lebte stets seine musikalischen Markenzeichen aus: Eingängige Melodien trafen auf eine große Stimme.

Für einen Singer- und Songwriter gehört es zum guten Ton, dass er ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert. So bot auch Parsons, der seit 1989 Alben aufnimmt, vor allem bei seinen älteren Werken kleine Anekdoten aus dem Musikerleben. Nähe zu seinen Fans bewies der Amerikaner mehrfach, als er die Besucher entscheiden ließ, welches Stück er als nächstes spielen sollte.

Nachdem Parsons die Musik-Saison 2016 im Rack eröffnet hat, geht es bereits am 20. Februar mit der Band "Pretty Useless" weiter. Die Remscheider Hardrock-Band wird sich bei einem Akustik-Konzert von ihrer ruhigen Seite zeigen.

(hathi)
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