Remscheid Linke: Integrationsrat darf zu Bedrohung nicht schweigen

Remscheid · Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Fritz Beinersdorf, reagiert kritisch auf das Morgenpost-Interview mit der Vorsitzenden des Integrationsrates, Erden Ankay-Nachtwein. Auf die Frage, ob der Integrationsrat die Demonstrationen vor dem Gemeindehaus der Aleviten nach dem Referendum in der Türkei nicht thematisieren müsse, hatte sie gesagt, dass es nicht Aufgabe des Gremiums sei, poltische Entwicklungen im Ausland zu kommentieren.

Beinersdorf: "Es ist richtig, dass der Integrationsrat keine Außenpolitik macht, aber die Bedrohung der alevitischen Gemeinde durch Erdogan-Anhänger hat auch nichts mit Außenpolitik zu tun, sondern war ein krimineller Akt gegen eine Glaubensgemeinschaft, der das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Nationen und Glaubensrichtungen empfindlich stört." Wenn es die Aufgabe des Integrationsrates sei, das interkulturelle Miteinander in Remscheid zu fördern, dürfe er "zu solchen Auswüchsen von Hass nicht schweigen, er muss sich erklären". Damit diszipliniere er nicht, sondern damit gebe er "in die Stadtgesellschaft das Signal, dass er diese Diskriminierung und Bedrohung anderer Menschen missbilligt".

Beinersdorf weiter: "Ebenso müsste der Integrationsrat die Erklärung der türkisch islamischen Kulturvereine in Remscheid zurückweisen, weil sie indirekt die Medien, die Gesellschaft und die Politik für die Bedrohung der alevitischen Gemeinde verantwortlich macht."

(hr)
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