Remscheid LKG darf auch nicht auf dem Jahnplatz feiern

Remscheid · Verwaltung lehnt närrische Veranstaltungswoche im Februar 2018 ab. Platz an Feuerwache soll für Vorarbeiten zum DOC frei bleiben.

 LKG-Chef Gunther Brockmann hat die nächste Absage der Stadt bekommen. Er bemängelt fehlendes Fingerspitzengefühl.

LKG-Chef Gunther Brockmann hat die nächste Absage der Stadt bekommen. Er bemängelt fehlendes Fingerspitzengefühl.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Bei der Suche nach einem Ausweichstandort für ihre Karnevalsveranstaltungen hat die Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG) von der Stadtverwaltung die zweite Absage innerhalb weniger Wochen bekommen. Gestern hatte der LKG-Vorsitzende Gunther Brockmann Post von der Stadt im Kasten. Darin lehnt die Verwaltung das Ansinnen der LKG ab, im Februar 2018 den Jahnplatz in Lennep eine Woche für Karnevalsveranstaltungen zu nutzen.

Zuvor war schon die Idee der LKG, im kommenden Jahr in die Halle Hackenberg umzuziehen, weil dort keine Wetter-Unbilden zu erwarten sind, abgelehnt worden. Begründung: Der Schulsport würde zu stark eingeschränkt und die nötige Umrüstung sei zu teuer. Hintergrund: Eine Sturmwarnung hatte 2017 zur Absage der ausverkauften Weiberfastnachtsparty geführt.

Rechtsdezernentin Barbara Reul- Nocke begründete die aktuelle Absage für den Jahnplatz gestern zum Einen mit möglichen Vorarbeiten für das an dieser Stelle geplante DOC. Die Stadt müsse dem Investor laut Vertrag ein Jahr nach Genehmigung des Bebauungsplanes hier Zugang gewähren, etwa für die Ablage von Baumaterial. Zwar sei nicht sicher, ob im Februar 2018 tatsächlich schon Arbeiten stattfinden würden. Doch die LKG brauche Planungssicherheit.

Gleichzeitig verweist Reul-Nocke auf den Beschluss des Rates und der Bezirksvertretung Lennep, wonach die Robert-Schumacher-Straße am Lenneper Bahnhof der offizielle Ersatz für die durch das DOC wegfallenden Flächen am Kirmesplatz und auch für den Jahnplatz ist. Sie sei für mehr als 100.000 Euro dafür hergerichtet worden, unter anderem mit Anschlussstellen für Strom und Wasser.

Für Brockmann zeugen die Argumente der Stadt von "wenig Fingerspitzengefühl und Kreativität" bei der Stadtspitze. Die Klagefrist gegen das DOC laufe noch bis März 2018, sagte er der BM. Kaum denkbar, dass die Stadt dort schon vorher aktiv werden würde. Darum habe man diese Fläche für Februar ins Auge gefasst. "Es sei denn, man will dem Investor ein Zückerchen geben, das wäre dann ein Fauxpas gegenüber den alteingesessenen Vereinen."

Gegen die Robert-Schumacher-Straße spricht aus Sicht der LKG die fehlende Rechtssicherheit. Die Gefahr, dass Geschäftsanlieger wegen der Einschränkungen durch die nötig werdenden Sperrrungen klagen, sieht die LKG - anders als die Stadt - nach wie vor. "Wir wollten diesen Platz nie", sagt Brockmann. Der Jahnplatz liege auch windgeschützter als die Straße am Bahnhof.

Brockmann kündigte an, das Thema mit der Verwaltung noch einmal besprechen zu wollen. Langfristig aber strebt sein Verein die Sporthalle Hackenberg als Festort an. Das Argument von Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU), dass die Stadt die Halle durch eine Investition in Umbauten nicht nur an die LKG vermieten kann, sondern diese sich auch als Ort etwa für Abi-Feiern vermarkten ließe, sei bei der Verwaltung auf fruchtbaren Boden gefallen. Nach Brockmanns Rechnung gibt es im Jahr zwölf Wochenenden ohne Spielbetrieb, die dafür in Frage kommen.

(hr)
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