Remscheid Lkw-Irrläufer - Stadt will Firma helfen

Remscheid · An der Härterei Gommann in Hasten sorgte gestern erneut ein falsch anfahrender Lkw für Verkehrsprobleme.

 Gesperrt - an der Kreuzung Hastener Straße/ Morsbachtalstraße gab es gestern vormittag kein Durchkommen. Erneut hatte sich ein Lkw festgefahren.

Gesperrt - an der Kreuzung Hastener Straße/ Morsbachtalstraße gab es gestern vormittag kein Durchkommen. Erneut hatte sich ein Lkw festgefahren.

Foto: Röser

Ein kleines Deja-Vu erlebten Autofahrer, die gestern Vormittag stadteinwärts nach Hasten unterwegs waren. An der Kreuzung Gerstau/ Morsbachtalstraße stoppte die Polizei wie schon am Tag zuvor drei Stunden lang den Verkehr in die Stadt. Der Grund: Erneut hatte sich ein Lkw beim Versuch festgefahren, die Härterei Gommann an der Dreiangelstraße anzufahren. Diesmal allerdings nicht an der einzig erlaubten Zufahrt am Fuß des Hanges, sondern am oberen Ende der Dreinangelstraße - wo ein gut sichtbares Hinweisschild dies ausdrücklich untersagt. Der Fahrer des Sattelschleppers kam aus Bulgarien.

"Wir sind seit Jahren mit der Stadt im Gespräch und hoffen auf eine Lösung", sagt Julia Raabe-Nöll. Geschäftsführerin der traditionsreichen Härterei. Zwei Lösungen liegen derzeit auf dem Tisch. In der großen Variante würde eine Wendeschleife ein Stück bergauf noch vor der ersten Kurve in den Hang gebaut. Dort könnten die Schlepper drehen und von oben kommend bergabwärts in die Einfahrt steuern. Der optimale Weg. In der zweiten Variante würde die untere Einfahrt im Hang verbreitert, um die Zufahrt für die großen Sattelschlepper zu erleichtern. Die Firma Gommann würde sich an den Kosten beteiligen, sagt Julia Raabe-Nöll. Zudem gehört ihr das Grundstück. Doch während die Stadt Hilfsbereitschaft zeigt, spielt ein weiterer wichtiger Gesprächspartner nicht mit. Der Landesbetrieb Straßen NRW, zuständig für die beiden Hauptverkehrachsen der Kreuzung, hat sich bislang noch nicht mal zu einem Ortstermin bewegen lassen.

"Immer wenn es durch die Lkw Probleme gibt, fällt das auf uns zurück", sagt Julia Raabe-Nöll, die hofft, dass nun endlich etwas passiert. "Wir sind an einem guten Verhältnis zur Nachbarschaft interessiert." Doch auf die Tourenplanung der anliefernden oder abholenden Firmen habe ihre Firma keinen Einfluss. "Wir haben eine Anfahrtsbeschreibung auf unserer Homepage, und auch unsere Mitarbeiter sind geschult die Kunden zu beraten", sagt die Geschäftsführerin. Doch ob diese Informationen am Ende beim Fahrer der Lkw lande, könne sie nicht garantieren.

Im vergangenen Jahr beschloss die Verkehrsbesprechung, das Rechtsabbiegen in die untere Zufahrt für Lkw mit einer Länge von über acht Metern zu verbieten. Ein entsprechendes Schild wurde aufgestellt, sagt Lars Schreckegast vom Ordnungsamt. Im Zuge der Arbeiten an einer Gasleitung in der Nähe verschwand dieses Schild aber zuletzt - möglicherweise der Grund für den festgefahrenen Sattelschlepper vom Montag.

Doch auch vorher hat das Schild nicht immer alle Fahrer vom komplizierten Einfahrtmanöver abgehalten. Wer an dieser Einfahrt bewusst vorbeifährt, um von oben anzufahren, muss mehrere Kilometer stadteinwärts fahren, bis er drehen kann. "Optimal geht das erst im Kreisel am Hauptbahnhof", sagt Ingo Lückgen von der Wirtschaftsförderung der Stadt. "Wir werden der Firma Gommann ein Angebot machen", sagt Lückgen. Julia Raabe-Nöll würde das begrüßen. "Wir können nicht einfach unsere Firma verlagern und in ein Gewerbegebiet umziehen". Die Spezial-Öfen der Härterei ließen dies nicht zu.

(RP)
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