Remscheid LSV: "Schwimmen darf kein Luxus werden"

Remscheid · Der Vorsitzende Klaus Fey beklagt die Folgen der gestiegenen Nutzungsgebühren für Vereine.

 Beim Neujahrsempfang berichtet Klaus Fey über die Situation des Lenneper Schwimmvereins.

Beim Neujahrsempfang berichtet Klaus Fey über die Situation des Lenneper Schwimmvereins.

Foto: Nico Hertgen

Für Klaus Fey, Vorsitzender des Lenneper Schwimmvereins (LSV), ist klar: "Schwimmen darf nicht zum Luxus werden". Bei seiner Ansprache auf dem "Neujährchen" am Sonntag in den Räumen der Volksbank warnte der Schwimmer Vereine, Politiker und Verantwortliche deutlich vor den Konsequenzen, die die Anhebung der Wassernutzungsgebühren in Remscheid mit sich bringt.

Nachdem der Verein im vergangenen Jahr die Mitgliedsbeiträge um einen Euro anpassen musste, gab es zum ersten Mal keinen Ausgleich zwischen Ab- und Neuanmeldungen. Die Mitgliederzahl sei deutlich gesunken. Zwar habe sich das inzwischen wieder mit 320 Mitgliedern normalisiert. Die drastisch gestiegen Kosten machen dem Vorsitzenden trotzdem Sorgen.

Denn auch mit Beginn von 2016 ist die Gebühr gestiegen. Inzwischen zahlt der LSV 6,50 Euro, um eine Bahn für 45 Minuten nutzen zu können. Damit hat sich der Betrag in den vergangen drei Jahren um zwei Euro erhöht. Im Vergleich: Ein Turnverein zahlt für eine vergleichbare Hallennutzung einen Euro. Fey befürchtet bei einer erneuten Anhebung wieder einen Mitgliederverlust.

Dabei sei es gerade für einen Ein-Sparten-Verein wichtig, diese halten zu können. Umso enttäuschter zeigte sich Fey von den Sportlern der Lenneper Turngemeinde, die neue Schwimmkurse für Abzeichen im H2O anbieten und so in Konkurrenz zum Schwimmverein treten. Es habe weder eine Absprache noch eine Information vorab gegeben. Fey wünscht sich hier eine bessere Kommunikation sowie mehr Miteinander der Vereine.

Für das neue Jahr hat der LSV zudem Einiges geplant, um attraktiv zu bleiben: Derzeit laufen Gespräche über einen Kurs für Triathleten. Im Fokus stehe dabei das Freistilschwimmen, das mit den Stunden erlernt oder gefestigt werden soll. Außerdem soll auch wieder der Aquathlon durchgeführt werden, obwohl dieser in 2015 wegen zu geringem Interesse abgesagt werden musste.

Ganz oben auf der Liste des Vereins stehen außerdem zusätzliche Kurse für Nicht-Schwimmer. Nur rund 50 Prozent der Grundschulabgänger können schwimmen. Über das Programm "NRW kann schwimmen" erhofft sich Fey, Ferien-Schwimmkurse auch in Remscheid anbieten zu können.

Der Landtagsabgeordnete Jens Nettekoven (CDU) hat den LSV sowie alle weitere Vereine auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht. Anfang Februar soll ein erstes Gespräch aller Beteiligten stattfinden. "Es scheitert noch an Lehrschwimmbecken. Es muss aktiv dafür geworben werden", sagte er.

(RP)
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