Remscheid Maibaumdieb will Rechnung nicht akzeptieren

Remscheid · Nach Vorfall im vergangenen Jahr kontrolliert Forstamt an diesem Wochenende verstärkt auf hiesigen Waldflächen.

 Forstamtsleiter Markus Wolff ertappte Maibaum-Diebe.

Forstamtsleiter Markus Wolff ertappte Maibaum-Diebe.

Foto: Moll

Der Dieb gab sich keinerlei Mühe, bei seiner Tat nicht entdeckt zu werden. Am Rande des Wanderparkplatzes in Wipperfürth beobachtete Remscheids Forstamtsleiter Markus Wolff im vergangenen Jahr einen Mann, der sich mit einer Säge an den Birken zu schaffen machte, die dort nach dem Orkan Kyrill gepflanzt wurden, um die Fläche wieder aufzuforsten.

Mehrere Birken, die wohl als Maibäume dienen sollten, lagen schon auf dem Auto-Anhänger, als Wolff eintraf, um die Flächen, die im Besitz der Stadt Remscheid sind, bei einem Waldspaziergang mit seinem Hund zu inspizieren. Als der Dieb mit einem weiteren Exemplar auf der Schulter aus dem Wald trat, hatte Wolff bereits die Handy-Kamera gezückt und dokumentierte das Vergehen.

Das trug sicher dazu bei, dass der Mann bei seiner Strafgerichts-Verhandlung in Wipperfürth bereit war, 150 Euro Strafe zu zahlen, damit das Verfahren eingestellt wird. Weniger einsichtig zeigte sich der Mann, der immerhin 15 Bäume gefällt hatte, bei der Rechnung, die ihm das Forstamt präsentierte. 600 Euro will er nicht bezahlen, nun gibt es einen Zivilprozess.

"Für 10 bis 20 Euro kann man bei uns einen Maibaum kaufen", sagt Wolff. Durch die Sägeaktion auf einer Kyrill-Fläche habe der Mann allerdings auch einen größeren wirtschaftlichen Schaden angerichtet. Denn die Birken sollen an dieser Stelle verhindern, dass sich Unkraut oder Brombeersträucher ausbreiten. Dafür sorgt der Schatten der Birken, der seit der Fällung nicht mehr existiert. "Diese Bäume sollten da noch 30 Jahre stehen", sagt Wolff.

Auch vor diesem Hintergrund haben sich die Förster und Jäger für das anstehende lange Wochenende vorgenommen, im Forst ein besonderes Auge auf Maibaumdiebe zu haben, sagt Wolff. Da gerade auch die Jagdsaison beginnt, müssten potenzielle Baumabsäger damit rechnen, nicht unentdeckt zu bleiben, kündigt er an.

(RP)
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