Remscheid Mann im Handyladen festgenommen
Remscheid · Als zwei Beamte in Zivil den per Haftbefehl gesuchten 23-Jährigen gestern Mittag in dem Geschäft an der Kölner Straße festnehmen wollten, setzte dieser Pfefferspray ein. Zwei Polizisten und eine Zeugin wurden leicht verletzt.
Mit einem Wischmopp kehrt der Inhaber des Handyladens Murat Ünal letzte Scherben und zerbrochene Handyhüllen zusammen. Auf der Verkaufstheke liegen blutdurchtränkte Taschentücher und ein kaputter Laptop. Hinter der Theke: ein Meer aus heruntergefallenen Kartons, Handys und Papier. Es ist drei Uhr nachmittags. Vor zwei Stunden fand hier, mitten in Lennep, ein Großeinsatz statt.
Gegen 13 Uhr stürmten zwei Polizisten in Zivil den Handyladen und nahmen einen 23-Jährigen fest, der sich von Verkäufer Ünal gerade ein Handy zeigen ließ. "Die beiden Beamten liefen schon eine Weile vor dem Schaufenster herum und beobachteten uns", sagt Ünal. Dann hätten sie plötzlich den Laden betreten und den Mann festnehmen wollen. Doch der wehrte sich erheblich: Er versuchte, die Beamten zu schlagen und versprühte Pfefferspray. Dabei wurde einer der beiden Polizisten leicht verletzt.
Dem zweiten Beamten gelang es, dem jungen Mann das Spray zu entreißen und gegen ihn einzusetzen. Dabei kippte die Ladentheke um; Computer und Handys wurden beschädigt. Erst nach einer guten Viertelstunde und mit angerückter Polizeiverstärkung konnte der 23-Jährige überwältigt werden - auf offener Straße wurde er abgeführt. Beide Polizisten sowie ein Zeuge wurden mit leichten Verletzungen ambulant im Krankenhaus behandelt.
Gegen den Mann, der derzeit keinen festen Wohnsitz hat, liegt ein Haftbefehl wegen Wohnungseinbruchsdiebstahls vor, teilte die Polizei gestern mit. Weitere Details über die Person sind noch nicht bekannt.
Ladenbesitzer Ünal hängt eine verpackte Handyhülle zurück auf die Verkaufsstange und schüttelt den Kopf. "Der Mann war öfter Kunde bei mir im Laden. Letztens hat er noch ein Ladegerät gekauft", sagt Ünal, "er war immer sehr ruhig, aber freundlich." Er selbst habe wahrscheinlich einfach nur Pech gehabt, dass der Gesuchte zu dem Zeitpunkt in seinem Laden war.
