Remscheid Mehr Baustellen, mehr Staus

Remscheid · Beim Verkehrsforum der IHK gab es viel Kritik an den Ausbauplänen in diesem Jahr.

 Mit Staus rund ums Bergische Land wie hier auf der A 1 haben Autofahrer auch in diesem Jahr zu rechnen.

Mit Staus rund ums Bergische Land wie hier auf der A 1 haben Autofahrer auch in diesem Jahr zu rechnen.

Foto: Archiv

Die Verkehrssituation auf den Autobahnen im Bergischen Städtedreieck ist alles andere als befriedigend, zahlreiche Baustellen behindern den Verkehr auf der A 46, aber auch auf der A 1 oder der A 3 gibt es immer wieder Staus und Stockungen wegen Baumaßnahmen, verengter Fahrbahnen oder maroder Brücken. Unter dem Motto "Wuppertal - die Hauptstadt der Baustellen?" fand deshalb in dieser Woche das zweite Bergische Straßenforum statt. In der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) Wuppertal-Solingen-Remscheid diskutierten Politiker, Unternehmer und weitere Experten über die aktuelle Situation und mögliche Verbesserungen.

Und zu besprechen gab es für die Teilnehmer viel, sind die Perspektiven doch auch im neuen Jahr nicht gerade ermutigend: Die A 46 wird - vermutlich im Sommer - gesperrt, weil sie unter anderem neu asphaltiert werden soll. Der Kiesbergtunnel, die Verbindung von Elberfeld zur Autobahn 46, wird für mehrere Monate dicht gemacht, weil er dringend saniert werden muss. Zudem erschwert die Großbaustelle am Döppersberg noch auf Jahre den innerstädtischen Durchgangsverkehr in Elberfeld. Hinzu kommen geplante Bauarbeiten an der L 419 in Ronsdorf, die Autofahrer und Anwohner vor eine Geduldsprobe stellen dürften.

Von einer "unzumutbaren Verschärfung der Verkehrssituation" im Bergischen Städtedreieck sprach denn auch der Vorsitzende des IHK-Verkehrsausschusses, Jürgen Gadder. Mit Blick auf die Umsetzung der Baumaßnahmen werde deutlich, dass die Planung nicht immer optimal gelaufen sei, monierte Gadder. Vor allem die Kooperation zwischen dem Landesbetrieb Straßen.NRW und den Kommunen müsse dringend verbessert werden.

Als Vertreter von Straßen.NRW nahm Hauptgeschäftsführer Winfried Pudenz zu der Verkehrssituation im Städtedreieck Stellung. Nach seinen Angaben soll der Kiesbergtunnel ab dem 26. Februar für etwa fünf Monate gesperrt werden. Vermutlich auch im ersten Halbjahr sollen die Arbeiten auf der L 419 bei Ronsdorf fertiggestellt werden. Während der oder erst nach den Sommerferien wird die A 46 für zweimal fünf Tage in jeweils eine Richtung gesperrt. Großräumige Umleitungen sollen eingerichtet werden, dennoch dürften die Auswirkungen auf den städtischen Verkehr kaum zu übersehen sein.

Oberbürgermeister Peter Jung zeigte Verständnis für die Kritik, appellierte jedoch an die Beteiligten, "aus der Situation das Beste zu machen". Wuppertal habe aufgrund der Autobahn, die direkt durch die Stadt führe, eine "besondere Situation".

Die geplanten Baumaßnahmen auf der A 46 seien aber nicht von Dauer, nach dem Ende würden vor allem die Anwohner von der verbesserten Wohnsituation profitieren. Mit Blick auf die Sperrung des Kiesbergtunnels räumte Jung ein, dass die Stadt vor der Entwicklung "ratlos" dastehe. Die Betriebsgenehmigung für den Tunnel sei erloschen, die jetzt anstehenden Bauarbeiten seien notwendig, damit das Bauwerk überhaupt noch genutzt werden könne. Um den Tunnel dauerhaft zu betreiben, seien aber Investitionen von 30 bis 35 Millionen Euro nötig. Und über diese Frage sei noch gar nicht entschieden.

(RP)
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