Remscheid Mehr Jugend ins Werkzeugmuseum holen

Remscheid · Der neue Vorsitzende des Fördervereins, Michael Kleinbongartz, will keine Zusammenarbeit mit dem Haus Cleff.

 Der neue Vorstand des Fördervereins des Deutschen Werkzeugmuseums: (v.l.) Michael Kleinbongartz (Vorsitzender), Manfred Schwick, Peter Dültgen und Dr. Urs Diederichs (stellvertretender Vositzender).

Der neue Vorstand des Fördervereins des Deutschen Werkzeugmuseums: (v.l.) Michael Kleinbongartz (Vorsitzender), Manfred Schwick, Peter Dültgen und Dr. Urs Diederichs (stellvertretender Vositzender).

Foto: Jürgen Moll

Michael Kleinbongartz, der nach 28 Jahren Gernot Tödt als Vorsitzenden des Fördervereins des Deutschen Werkzeugmuseums ablöst, will in Zukunft Projekte unterstützen, die mehr Jugendliche ins Museum auf dem Hasten holen. Menschen für die große Welt des Werkzeugs und die mittelständische Industrie nachhaltig zu interessieren, zählt er zu den wichtigen Zukunftsaufgaben des Museums. "Mit entsprechenden Konzepten kann ich auch die Mitglieder überzeugen, weiter Geld für das Museum zu geben", sagte Kleinbongartz.

Kleinbongartz hat als Werkzeughersteller und Vorsitzender des Fachverbandes Werkzeugindustrie beste Kontakte zur Branche. Etwa 100 Mitglieder stehen auf der Liste des Fördervereins. Jedes Jahr gab es bisher einen Betrag in fünfstelliger Höhe. "Der Betrag war immer höher als der Sachkostenetat für das gesamte Historische Zentrum", sagte Dr. Urs Diederichs. Der ehemalige Museumsdirektor übernahm das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden.

Vorstellbar seien auch Projekte wie ein Festival der besten Werbefilme der Werkzeughersteller. Mit der Kölner Eisenwarenmesse könnte man sich ebenfalls Veranstaltungen im Museum vorstellen. Von der neuen Museumsleitung, die noch in diesem Sommer wiederbesetzt werden soll, erwartet Kleinbongartz, dass sie neue Impulse setzen wird. Der Förderverein will verhindern, dass das Werkzeugmuseum durch die Baustelle Haus Cleff in eine Krise gezogen wird. Das Haus Cleff ist geschlossen. An einem Konzept wird gearbeitet. "Das Werkzeugmuseum ist der Magnet. Es kann auch ohne das Haus Cleff existieren", sagte Kleinbongartz.

Hellhörig sei der Förderverein bei den Plänen des Kulturdezernenten Christian Henkelmann geworden, der das Haus Cleff in einer symbiotischen Verbindung mit dem Werkzeugmuseum entwickeln will. Weder fachlich, noch historisch sieht der Förderverein eine Verbindungslinie mit dem Haus Cleff. Geradezu abwegig seien Ideen, Ausstellungsstücke aus dem Werkzeugmuseum in ein neu gestaltetes Haus Cleff zu überführen, um mit diesen Exponaten die Handelsgeschichte bergischer Unternehmer zu erzählen. Der Förderverein lehnt es ab, die Begegnungsstätte dem Haus Cleff zur Verfügung zu stellen. "Wir wollen kein Gegeneinander, aber wir gehen getrennte Wege", sagte Urs Diederichs. Unbürokratische Hilfe für das Werkzeugmuseum will der Förderverein wie bisher leisten. Manchmal geht es nur um eine Summe zwischen 200 und 300 Euro, um etwas anzuschaffen oder zu reparieren. Da genüge dann ein Anruf beim Vorsitzenden, um grünes Licht zu bekommen. Verschlungene Pfade der Verwaltung will man möglichst umgehen. "Wenn alles über den Haushalt laufen würde, wäre dies sehr problematisch", sagte Urs Diederichs.

(RP)
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