Remscheid Mehr Service für ältere Bürger gefordert

Remscheid · Der Seniorenbeirat wünscht sich einen festen Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung, der Fragen zu allen Lebensbereichen der Senioren beantworten kann. Ende des Monats will der OB die Wünsche prüfen.

 Die Einrichtung eines Seniorenbüros würde die Lebensqualität vieler älterer Bürger verbessern. In einem solchen Büro bekämen sie Antworten auf Fragen aus ihren Lebensbereichen.

Die Einrichtung eines Seniorenbüros würde die Lebensqualität vieler älterer Bürger verbessern. In einem solchen Büro bekämen sie Antworten auf Fragen aus ihren Lebensbereichen.

Foto: Foto: Matzerath | Montage: Zörner

Damit Remscheid eine seniorenfreundlichere Stadt wird, muss sich einiges verbessern. Das ist die Meinung von Elke Rühl, Vorsitzende des Seniorenbeirats. Sie und der Ausschuss haben im Juni des vorigen Jahres ein Seniorenbüro im Zentrum der Stadt gefordert, in dem alle Fragen von älteren Menschen beantwortet werden können. "Bisher haben wir von der Stadt noch nichts Konkretes gehört. Ich möchte auch nicht erleben, dass unsere Anfrage noch Jahrestag feiert", sagt Elke Rühl.

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz will das Thema "Seniorenbüro" noch im Januar im Verwaltungsvorstand besprechen, sagte er auf Anfrage der BM. Diskutiert werden sollen Ideen, ob und wie man den Wünschen der Senioren nach einem festen Ansprechpartner und Ort entsprechen kann. Der OB gab aber zu bedenken, dass es angesichts des Stellenabbaus in der Stadtverwaltung sehr schwierig sei, eine Lösung zu finden.

Anlass für diesen Vorstoß des Seniorenbeirats war die Absicht der Stadt, die Stelle der Rentenberatung im Ämterhaus zu streichen. Das sei die Konsequenz des Stellenabbaus beim Personal, argumentierte die Stadt. Angehende Rentner müssten nun künftig nach Wuppertal fahren, um sich dort beraten zu lassen, welche Unterlagen für einen Rentenantrag wichtig sind.

Dass die Stadt beim Service für ältere Menschen spare, will Rühl aber nicht hinnehmen. Die Zeiten seien vorbei, in denen die Älteren immer nur still halten, wenn wieder neue Einschränkungen kommen. Die Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind, stellen ein Drittel der Bevölkerung. Sie haben nach Ansicht von Rühl aber keine Lobby.

Wie eine solche zentrale Anlaufstelle aussehen könnte, haben Elke Rühl und weitere Vertreter des Seniorenbeirats in Soest und Bergisch Gladbach erkundet. Die Stadt Soest mit knapp 50 000 Einwohnern betreibt ein Seniorenbüro. Dort gibt es eine Seniorenbeauftragte und weitere sechs Mitarbeiter. Für Rühl ist ein solcher Service für ältere Menschen vorbildhaft. Das Seniorenbüro in Soest deckt alle Lebensbereiche der älteren Generation ab. Die Bürger erhalten Informationen über die verschiedenen Hilfen der Wohlfahrtsverbände, über die Arbeit der Rentenberatung, über "Wohnen im Alter" über "Vorsorge, Testament und Todesfall" bis hin zu den Angeboten, im Alter aktiv zu bleiben. Warum soll in Remscheid nicht möglich sein, was in Soest funktioniert?, fragt sich Rühl.

"Remscheid habe viele gute Beratungen, aber die älteren Bürger der Stadt wüssten zu wenig darüber, und die Stellen seien zu verstreut.

Ein Seniorenbeauftragter der Stadt in einem Seniorenbüro wäre ein erster Schritt zu mehr Seniorenfreundlichkeit. Er wäre der Ansprechpartner und könnte die Arbeit koordinieren.

Nach Ansicht von Rühl müsse dafür keine neue Stelle geschaffen werden. Es reiche, einen Mitarbeiter mit der Aufgabe zu betreuen. Sie setze auch auf das ehrenamtliche Engagement von Bürgern, die die Arbeit in einem Seniorenbüro unterstützen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort