Mehr Sicherheit für die Stadt

Remscheid · Bürger wollen sich in ihrer Stadt sicher fühlen. Die Verwaltung organisiert den Ordnungsdienst neu. Erstmals wird ein Ausbildungsplatz mit neuem, praxisnäherem Profil angeboten.

 Nein, Stadtsheriffs sind sie nicht, die uniformierten Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes. Am Bahnhof gingen Melanie Grune und Roland Wegmann Streife, um nach dem Rechten zu schauen. Dabei sind die Kräfte immer mindestens zu zweit. Oftmals sind sie auch mit Polizisten unterwegs. Die Ordnungspartnerschaft schlossen Stadt und Polizei bereits vor Jahren.

Nein, Stadtsheriffs sind sie nicht, die uniformierten Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes. Am Bahnhof gingen Melanie Grune und Roland Wegmann Streife, um nach dem Rechten zu schauen. Dabei sind die Kräfte immer mindestens zu zweit. Oftmals sind sie auch mit Polizisten unterwegs. Die Ordnungspartnerschaft schlossen Stadt und Polizei bereits vor Jahren.

Foto: Hertgen (archiv)

Überall, wo es eng, laut oder auch ein bisschen heiß hergeht - ob auf großen Open-Air-Konzerten, beim Karneval oder Weinfest - Remscheider sollen sich auf ihren Straßen, Plätzen und in Parks noch sicherer fühlen. Dafür richtet das Ordnungsamt seinen Dienst neu aus und zeigt draußen verstärkt Präsenz. Außerdem soll der Beruf im Außendienst aufgewertet werden. Erstmals wird ein neuer, spezialisierter Ausbildungsgang geschaffen, der nach Abschluss zu einem besser dotierten Job führt. Interessierte können sich jetzt bewerben.

"Der kommunale Ordnungsdienst ist die Visitenkarte einer Stadt", hob Remscheids neue Rechtsdezernentin, Barbara Reul-Nocke, die Bedeutung dieses Teams für die Außenwirkung der Stadt gestern bei einem Pressegespräch hervor. Es sei nicht nur für Kontrollen und fürs Blitzen zuständig. Die Mitarbeiter hätten auch eine Helferfunktion. "Es sind diejenigen, mit denen die Bürger am meisten zu tun haben." Und die hätten durchaus höhere Erwartungen an den kommunalen Ordnungsdienst, vor allem bei Veranstaltungen.

Die Chance einer qualitativen und quantitativen Neuausrichtung bot sich jetzt, "weil es im Ordnungsbereich vier Vakanzen gibt", sagte Amtsleiter Jürgen Beckmann. Drei Stellen werden intern ausgeschrieben, die vierte "füllt" sozusagen der oder die Azubi. "Unser Ziel ist es, später 20 multifunktionale Kräfte im Ordnungsdienst zu haben." Die Neuorganisation beginne jetzt.

Für die neue Ausbildungsstelle gebe es Vorbilder aus anderen Städten. Die Stadtverwaltung konzipiere die Inhalte jedoch teilweise selber neu. Durchlaufen wird zwar auch die übliche Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten mit allen wichtigen Stationen und Inhalten (wie Melde- Personal-, Kassenwesen, Schwarzarbeitkontrolle, Recht), welche die Nachwuchskräfte zu Allroundern für Amtsstuben machen. Neu ist jedoch der höhere Praxisanteil, sagte Thomas Riedl, Ausbildungsleiter bei der Stadtverwaltung. Es sei nicht der klassische Bürojob, der später ausgeübt werde. Einsätze im Außendienst im Team und wechselnde Schichten gehören zum Arbeitsalltag.

Wer die dreijährige Ausbildung absolviert, wird fit für den Streifendienst gemacht. Dazu gehören auch Trainingseinheiten bei der Polizei, in denen Eingriffstechniken und Selbstsicherung vermittelt werden. Denn zum Arbeitsfeld gehören später Brennpunkte wie Bahnhof, Hardt- oder Bökerspark, Parkhäuser, Verkaufsstellen für Alkohol, die Jugendliche gerne aufsuchen, oder auch der Rosenmontagszug.

Bewerber sollten daher eine gewisse Persönlichkeit mitbringen. Zum Anforderungsprofil gehöre selbstbewusstes Auftreten, Kommunikationsfähigkeit sowie Teamfähigkeit und ein "auf- Menschen-zugehen-Können". "Wir wollen aber keine Sheriffs", betonte Riedl.

(RP)
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