Remscheid Mehr Strahlkraft fürs Röntgen-Museum

Remscheid · Der neue Museumsdirektor Uwe Busch will die Verbindung zur Stadt stärken und mehr Experten anlocken.

 Uwe Busch hat die Nachfolge von Museumsdirektor Ulrich Hennig angetreten. Vorher war er stellvertretende Leiter, seit über 25 Jahren arbeitet er im Deutschem Röntgen-Museum in der Lenneper Altstadt.

Uwe Busch hat die Nachfolge von Museumsdirektor Ulrich Hennig angetreten. Vorher war er stellvertretende Leiter, seit über 25 Jahren arbeitet er im Deutschem Röntgen-Museum in der Lenneper Altstadt.

Foto: Hertgen, Nico

Die zunehmend glänzende Perle "Deutsches Röntgen-Museum" will Uwe Busch auch in neuer Funktion weiter aufpolieren. Als Nachfolger von Museumsdirektor Ulrich Hennig, der in den Ruhestand wechselte, hat er die Leitung übernommen.

Mit dem Museum selbst ist der neue Chef, der zuvor die stellvertretende Leitung innehatte, so vertraut wie wohl niemand sonst in Remscheid. Denn immerhin feiert er im Oktober das 25-jährige Dienstjubiläum und hat federführend die Neukonzeption der Ausstellung umgesetzt.

"Als ich 1990 meine Stelle antrat, war das Haus ein Spezialmuseum", erinnert sich der studierte Physiker und promovierte Humanbiologe. Soll heißen: An der Öffentlichkeit ging die Ausstellung trotz der Erinnerung an den berühmtesten Sohn der Stadt mehr oder weniger spurlos vorbei.

Heute hingegen stehen die Museumspädagogik, die Interaktion und das Verstehen im Vordergrund. Damit sich das Röntgen-Museum neu aufstellen konnte, war Busch immer auf der Suche nach Fördermöglichkeiten und Sponsoren und ist es auch heute noch.

Doch geht es mit dem dritten Bauabschnitt voran. Am 3. Februar wird das neue Schauarchiv eröffnet und einen Querschnitt aus den umfangreichen Sammlungen des Museums zeigen und dabei das vielfältige Anwendungsspektrum der Röntgenstrahlen präsentieren. In einem letzten Schritt soll dann in Kürze mit der Einrichtung des Ausstellungsbereichs zur modernen medizinischen Bildgebung begonnen werden.

Als Museumsdirektor richtet Uwe Busch seine Blickrichtung hin zur Fachwelt, aber genauso hin zu den Menschen am Standort. Er ist in viele Richtungen sehr gut vernetzt und wird die in den vergangenen Jahren geknüpften nationalen und internationalen Kontakte weiterhin nutzen.

Einen Schub für Lennep werde die Sanierung des Röntgen-Geburtshauses und der Umbau zur Begegnungs- und Tagungsstätte durch die Deutsche Röntgengesellschaft bringen. "Das wird Kreise ziehen. Hochkarätige Tagungsgäste werden uns regelmäßig besuchen", prognostiziert der neue Museumsdirektor.

Daran, dass die Remscheider den Wert des Museums mehr als bisher wahrnehmen, will er arbeiten. Immerhin werde an einen Wissenschaftler erinnert, dessen Entdeckung bis heute weltumspannend sei und auch in Zukunft Grundlage für vielerlei Forschungsbereiche sein werde. Diese Bedeutung mache man sich vor Ort zu wenig zu eigen.

"Mit diesem Museum können wir bombastisch nach außen strahlen", findet Busch. So ist er im Gespräch mit dem Verein Lennep Offensiv, um der Verleihung der Röntgenplakette und der sich daran anschließenden Röntgen-Festwoche neue Impulse zu verleihen. Außerdem sollen besonders junge Menschen vom Forschergeist Röntgens angesteckt werden.

Allerdings ist mit seinem Wechsel in die Museumsleitung die Stellvertreterposition ersatzlos gestrichen worden. Insgesamt muss der Betrieb inklusive des Leiters mit zwei vollen und drei halben Stellen plus einigen Honorarkräften gestemmt werden. Gleichwohl geht Uwe Busch das neue Amt mit Mut und Optimismus an.

"Ich möchte dieses Haus mehr im Bewusstsein der Bevölkerung zementieren. Und dafür auch ein bisschen lauter auf sein Potenzial aufmerksam machen."

(RP)
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