Remscheid Mehr Unfälle mit Senioren und Kindern

Remscheid · Die jüngsten und die ältesten Verkehrsteilnehmer waren 2016 häufiger in Unfälle verwickelt als im Vorjahr.

 Nicht jeder Verkehrsunfall geht so glimpflich aus: Mit dem Schrecken kam am 17. August 2016 ein 29-jähriger Autofahrer bei einem Unfall auf der Blumenstraße davon, als er mit seinen Wagen gegen ein geparktes Auto fuhr und er sich mit dem Pkw überschlug.

Nicht jeder Verkehrsunfall geht so glimpflich aus: Mit dem Schrecken kam am 17. August 2016 ein 29-jähriger Autofahrer bei einem Unfall auf der Blumenstraße davon, als er mit seinen Wagen gegen ein geparktes Auto fuhr und er sich mit dem Pkw überschlug.

Foto: Ralf Kollmann (Archiv)

Die Generation 65+ und die Kinder bleiben das Sorgenkind der Polizei, wenn es um das Unfallgeschehen im Bergischen Städtedreieck geht. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Unfälle mit Senioren in Remscheid auf 55 (+34,1 Prozent). An allen drei Unfällen mit tödlichem Ausgang waren alte Menschen beteiligt. Damit setzt sich ein Trend aus dem Vorjahr fort. Die Zahl der Unfälle mit Kindern stieg sogar um 58,3 Prozent auf 38 (Vorjahr 24). Unter anderem zwei Unfälle mit Bussen wirken sich hier stark aus.

Senioren sind sowohl Verursacher als auch Opfer von Unfällen, berichtete Tanja Veljovic, Leiterin der Direktion Verkehr im für Remscheid zuständigen Polizeipräsidium Wuppertal. So nahm am 17. Februar ein 87-Jähriger auf dem Handelsweg an der Einmündung zur Borner Straße einem 19-Jährigen die Vorfahrt. Beim Zusammenstoß wurde der Senior so schwer verletzt, dass er später den Folgen des Unfalls im Krankenhaus erlag.

Am 7. Juli fuhr ein 77-jähriger Autofahrer an der Garschager Straße rückwärts aus seiner Ausfahrt und übersah dabei eine 94-jährige Fußgängerin. Die F rau starb im Krankenhaus.

Auch einen typischen Kinder-Unfall stellte Tanja Veljovic gestern bei der Präsentation der Unfallzahlen für 2016 vor. Ein fünfjähriger Junge fuhr im August mit seinem City-Roller auf der Schützenstraße zwischen zwei geparkten Autos auf die Straße und wurde dort von einem Pkw erfasst und schwer verletzt.

Besonders im Blick bei ihrer Arbeit hat die Polizei weiterhin die Fußgänger als schwächstes Glied in der Kette. So gilt ein Augenmerk dem Verhalten der Fußgänger an roten Ampeln (werden gerne mal ignoriert), ein anderes dem Abbiegerverhalten von Autofahrern an Knotenpunkten. Das Betätigen des Blinkers zur Anzeige des Richtungswechsels komme immer mehr aus der Mode, hat Veljovic beobachtet. Für Wuppertal als größte Stadt im Präsidialgebiet hat die Polizei alle Fußgänger-Unfälle der vergangenen fünf Jahre wissenschaftlich untersuchen lassen. Ein Muster, ein Packende für eine neue Strategie zur Unfallvermeidung habe sich dabei aber nicht ergeben, sagt die neue Chefin der Verkehrsdirektion. "Der Stein der Weisen ist nicht dabei rausgekommen", räumt auch Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher ein.

Doch gebe die Auswertung immerhin die Sicherheit, dass man sich auch beim Thema Prävention nicht in die falsche Richtung bewege. So hat man als Reaktion auf den Bericht die Kontrollen an den Top 20-Unfallstrecken im Stadtgebiet erhöht.

"Ich hätte gerne auch so eine Auswertung für Remscheid und Solingen", sagte Radermacher. Doch anders als die Wuppertaler Studie, die als Appetitmacher kostenlos war, würden weitere Untersuchungen Geld kosten. Bei den Kosten wären wohl vor allem die Kommunen am Zug, vermutet die Polizeipräsidentin.

(RP)
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