Remscheid Mehrheit macht Druck für neue Gewerbeflächen

Remscheid · SPD, FDP, Grüne und Wählergemeinschaft wollen, dass die Stadt die Pläne an den Erdbeerfeldern und im Gleisdreieck forciert.

 Remscheid hat Nachholbedarf, sagt Wolf Lüttinger (FDP).

Remscheid hat Nachholbedarf, sagt Wolf Lüttinger (FDP).

Foto: HN

Die Stadt Remscheid soll die Schaffung von Gewerbeflächen an der Borner Straße in Lennep und im Gleisdreieck Bergisch Born vorantreiben. Das ist das Ziel von SPD, Grünen, FDP und Wählergemeinschaft. Ihr Antrag, dass die Stadt der Politik berichten soll, wo Remscheid in diesem Verfahren steht, wurde im Hauptausschuss am Donnerstagabend mehrheitlich beschlossen.

Antrieb der vier Fraktionen ist das aktuelle Missverhältnis zwischen dem geringen Angebot an Gewerbeflächen in städtischem Besitz und der Nachfrage durch Unternehmen. "Wir wollen Flächen schaffen", erklärte der Sprecher der FDP-Ratsgruppe, Wolf Lüttinger, im Hauptausschuss. Der Druck zu handeln bestehe schon länger, sagte Lüttinger im BM-Gespräch. Durch die Konzentration auf das DOC-Projekt sei dieses Thema aber bei der Stadt zuletzt etwas aus dem Blick geraten.

An der Borner Straße soll die Stadt für die Flächen im Bereich der Erdbeerfelder, die bereits im Regionalplan stehen, die nächsten planerische Schritte einleiten. Im Gleisdreieck Bergisch Born geht es darum, eine neue Erschließung für die Flächen zu entwickeln, für die ein Bebauungsplanverfahren schon begonnen wurde. Es geht um jeweils sieben Hektar.

Die B 5 n werde nicht kommen, sagte Lüttinger. Nun gelte es, andere Wege zu finden. Der Ansatz: Eine Erschließungsvariante, die zusammen mit Wermelskirchen entwickelt wird und von der auch der Nachbar profitiert.

Die interkommunale Zusammenarbeit soll auch mit Hückeswagen forciert werden. Die beiden Städte seien in diesem Grenzbereich der drei Städte schon sehr aktiv. Remscheid dürfe nicht den Anschluss verpassen und müsse das Gespräch suchen. "Sonst wandert bald die nächste Firma aus Remscheid ab."

Sven Wolf und Lothar Krebs (SPD) appellierten im Hauptausschuss an die anderen Fraktionen, sich nicht im Kirchturmdenken zu verlieren, sondern das Wohl der ganzen Stadt im Auge zu haben. Remscheid brauche Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Damit spielen sie auf die ablehnende Haltung vieler Lenneper Bezirksvertreter an, die die Pläne ablehnen, im Umfeld der Erdbeerfelder die Möglichkeiten für weitere Flächen zu sondieren.

Harsche Kritik übte Fraktionschef Sven Wolf an der CDU. Sie trete in der Öffentlichkeit zwar als wirtschaftsfreundliche Partei auf, "eiere aber herum", wenn es um konkrete Schritte gehe. Gezielt sprach er den Lenneper Bezirksbürgermeister Markus Kötter an, dem er vorwarf, die Pläne aus rein persönlichen Gründen abzulehnen, weil es "bei Ihnen vor der Haustür liegt". Kötter widersprach vehement, nannte Wolfs Aussage eine "Entgleisung". Er habe "keine persönlichen Gründe", gegen die Pläne zu sein.

(RP)
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