Remscheid Melonen-Margarita im schicken Waggon

Remscheid · Die Barhocker und Sitzbänke sind mit rotem Kunstleder bezogen, der Boden hat eine hellbraune Parkettoptik. An den kleinen Bistro-Tischen mit Naturholz-Platten stehen gepolsterte Stühle, die auch auf eine historische Theaterbühne passen würden.

 Hier steckt viel Arbeit drin. Das gediegene Innenleben des Straßenbahnwaggons an der Kräwinkler Brücke.

Hier steckt viel Arbeit drin. Das gediegene Innenleben des Straßenbahnwaggons an der Kräwinkler Brücke.

Foto: Jürgen Moll

Das Team der Arbeit Remscheid hat den Straßenbahnwaggon, den der Freizeitpark vor Jahren geschenkt bekommen hat, in den vergangenen Monaten in aufwendiger Arbeit zu einem ansehnlichen Aufenthaltsort renoviert, der jetzt für Events und Veranstaltungen gebucht werden. Dazu gehört ein kleiner Vorplatz, wo man die Gäste empfangen und bei gutem Wetter Tische aufbauen kann.

Der Clou dabei: Auch das Catering können die Kunden für ihre Geburtstagsfeier oder ihre Sommerparty gleich mitbuchen. Denn seit einigen Monaten betreibt die gemeinnützige Arbeit Remscheid auch die Produktionsschule "Catering und Eingemachtes", in der junge Menschen auf eine Ausbildung in der Gastronomie vorbereitet werden. Von der Kaffeetaffel bis zum Barbeque sei vieles möglich, sagte Ralf Barsties, Geschäftsführer der Arbeit Remscheid, gestern bei der Vorstellung des Projekt. Die zum Pressetermin gereichten alkoholfreien Cocktails (Melonen-Margarita) bewiesen das Können der jungen Truppe. Dass sie auch gut kochen können, hatten sie schon bei einem Termin vor einigen Wochen bewiesen.

 Ralf Barsties (l.), Chef der Arbeit Remscheid, und Sozialdezernent Thomas Neuhaus (daneben) freuen sich über den gelungenen Ausbau.

Ralf Barsties (l.), Chef der Arbeit Remscheid, und Sozialdezernent Thomas Neuhaus (daneben) freuen sich über den gelungenen Ausbau.

Foto: Moll Jürgen

Der aus Düsseldorf stammende Straßenbahn-Wagen habe sich in einem schlechten Zustand befunden, als die Arbeit Remscheid vor zwei Jahren die Pacht des Parkes von dem in die Insolvenz gegangenen Vorgänger übernahm. Die Idee, ihn für mehr als nur die Lagerung der Kayaks im Winter zu benutzen war schon länger da, sagte Barstieß. Möglich wurden Renovierung und Umbau durch eine Spende der Stiftung "Soziale Impulse für Remscheid und Umgebung", die aus der früheren Arbeitslosenhilfe hervorgegangen ist und die nun bei der Diakonie angesiedelt ist.

Die Stiftung ermöglichte mit ihrer Spende neben dem Innenausbau und den Arbeiten am maroden Dach der Straßenbahn auch noch die Anschaffung von zwei Ruderbooten, die an den heißen Tagen dieses Frühjahrs schon intensiv genutzt wurden vor allem von Familien, wie Betriebsleiter Jörg Becher berichtet.

Verlässlicher Partner des Freizeitsparks an der Wuppersperre ist auch die Stadtsparkasse, die mit ihrem Schriftzug für die "Bandenwerbung" auf der Straßenbahn sorgt. Zuletzt war die Sparkasse bei einer größeren Reparatur des Bootssteges helfend eingesprungen, berichtet Sprecher Markus Kollodzey.

Sozialdezernent Thomas Neuhaus freute sich gestern über das neue Angebot im Freizeitpark an der Grenze zum Nachbarn Radevormwald. Die "Kräwi" sei ein Glücksfall für Remscheid und habe sich unter der Führung der Arbeit Remscheid in den vergangenen zwei Jahren sehr gut entwickelt. Das günstige Freizeitangebot für die ganze Familie habe sich mittlerweile über Remscheid und Radevormwald hinaus herumgesprochen und werde auch von Wuppertalern gern besucht.

(hr)
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