Remscheid Mit der Kamera Wärmebrücken finden

Remscheid · Schlecht isolierte Häuser sind Heizkostenfresser. Die Thermografie hilft, Schwachstellen an Gebäuden auszumachen.

Entweicht sie an den Fenstern, durchs Dach oder die Tür? Manchmal weiß man gar nicht, wo die warme Luft aus dem Haus nach draußen strömt. Die Verbraucherzentrale NRW und die Klima-Allianz Remscheid bieten im Rahmen einer Kooperation Hausbesitzern die Möglichkeit, die energetischen Schwachstellen ihres Gebäudes mit einer Thermografie aufzudecken. Zum Auftakt der Kampagne, die bis zum 31. März 2016 läuft, stellten Thermograf Burkhard Knoll und Energieberater Thomas Bertram bei einem Seminar im Neuen Lindenhof das Verfahren vor. Unter den Anwesenden wurden fünf Thermografien verlost.

"Man denkt, dass man sein Haus kennt, aber es gibt immer noch verborgene Wärmebrücken", sagte Knoll. Mit einer speziellen Kamera fertigt der Experte Wärmebilder, die sogenannten Thermografien an. Diese zeigen nicht das Haus, sondern stellen unterschiedlich warme Flächen farblich dar. So kann Knoll die Stellen ausfindig machen, die vermehrt Wärme aus dem Hausinneren abgeben. "Eine schlecht isolierte Fläche am Dachfirst kann man nicht mit dem bloßen Auge erkennen", erklärte Bertram. Durch das Aufspüren der Wärmebrücken lassen sich nicht nur der Energieverlust senken und Heizkosten sparen, im schlimmsten Fall verhindert es auch Schäden am Gebäude. "Es besteht die Gefahr von Schimmel", sagte Bertram. Flächen, die viel Wärme nach außen abgeben, sind im Inneren besonders kalt, so dass sich dort feinstes Kondenswasser niederschlagen kann.

"Ich hoffe, dass man mit der Thermografie die Schwachstellen im unteren Bereich meines Hauses aufdecken kann", meinte Betzler, der Eigentümer eines Bergischen Schiefernhauses ist. Er hat bereits an einer Info-Tour des Umweltamtes zum Thema energetische Sanierungen teilgenommen und wollte sich durch das Seminar weiter informieren. "Ich möchte mir bei der Veranstaltung einen Überblick über die technischen Möglichkeiten verschaffen", sagte Monika Berger, die erst kürzlich ein Haus übernommen hat und auf dem neusten Stand sein möchte.

Das Beratungsangebot der Kooperation umfasst nicht nur die Thermografie, sondern auch Empfehlungen für die Energie- und Wärmegewinnung. "Wir prüfen, ob sich etwa Solaranlagen für das Gebäude eignen", sagte Bertram. In dem Bereich hat die Klima-Allianz bereits mit dem Solarkataster ganze Arbeit geleistet. Über die Seite der Stadt Remscheid können Gebäudebesitzer direkt einsehen, welches Potenzial die Lage ihrer Immobilie in Sachen Sonnenenergie bietet.

(hathi)
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