Remscheid Mit Müllsäcken die Dreckecken durchstreift

Remscheid · In Bergisch Born sorgten bei der Picobello-Aktion der Stadt rund 40 Helfer für mehr Sauberkeit.

 Fleißige Müllsammler an der Danzigerstraße in Bergisch Born: Ronja , Maxim, Marie, Lara und Holger im Einsatz.

Fleißige Müllsammler an der Danzigerstraße in Bergisch Born: Ronja , Maxim, Marie, Lara und Holger im Einsatz.

Foto: Nico Hertgen

Bergisch Borner krempelten am Samstag die Ärmel zum gemeinsamen Frühjahrsputz hoch. Unter dem Motto "Bergisch Born wird picobello", trafen sich wie zeitgleich in anderen Stadtteilen auch rund 40 Erwachsene, Kinder und Jugendliche und befreiten Straßen, Wege und Grünflächen vom Müll.

Der gemeinsame Frühjahrsputz der Bürger hat in Bergisch Born eine lange Tradition: Bereits viele Jahre vor der städtischen Aktion trommelte die Interessengemeinschaft Bergisch Born (IGBB) jährlich Mitglieder und Anwohner zusammen. "Damals lief es noch unter der Aktion sauberer Wald, später haben wir uns dann der Aktion der Stadt angeschlossen", erklärte IGBB-Vorstandsmitglied Viola Schwanicke. Sie lobte die Resonanz der Borner, die seit jeher sehr konstant sei. Viele Anwohner, vor allem aber auch die Jugendfeuerwehr und Kinder aus der Nachbarschaft packen immer fleißig mit an. Für sie gab es von der IGBB zur Sicherheit extra orangefarbene Warnwesten. Eine davon zog sich die zehnjährige Ally an, die schon seit vielen Jahren regelmäßig mit Mama Judith der Aktion beiwohnt: "Ich finde es schon gut, wenn es wieder sauber ist." Anstrengend sei es manchmal auch, gab das Mädchen schüchtern zu, "aber es macht auch Spaß." Mutter Judith, die regelmäßig seit fast 20 Jahren hier beim Saubermachen mithilft, findet es traurig, dass sich am Bewusstsein mancher Bürger nichts ändere: "Diejenigen, die heute hier sauber machen, schmeißen in der Regel ihren Müll auch nicht auf die Straße." Vor allem stören sie die uneinsichtigen Hundehalter. "Die packen zwar jetzt die Hundehaufen in die Tüten, werfen dafür aber die Tüten einfach auf die Wiese. Darüber könnte ich mich jedes Jahr aufregen", sagte die Bornerin.

Die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr war gleich mit zehn Kindern unterwegs. In zwei Gruppen machten sie ihren Streifzug rund um den Sportplatz. Für Kai (13), Phil (12), Lukas und Justin (11) war es bereits das zweite Mal. "Gefunden haben wir im letzten Jahr viel Plastikmüll und Silvesterböller", berichtete Kai. Sie würden sich zwar gerne an der Aktion beteiligen, doch "doof ist das schon, dass andere hier ihren Müll wegwerfen und liegen lassen", urteilte Lukas. Eine ganz besondere Dreckecke in Bergisch Born sei das Industriegebiet. "Dort liegt jede Menge Unrat, vom Schlafsack bis zu verdorbenen Essensresten", berichtete ein Bewohner. "Das kommt von den Lkw-Fahrern, die dort übernachten und morgens ihren Müll aus dem Fenster werfen." Dreckecken müssten beseitigt werden, doch im Vergleich zu anderen Städten, beruhigte Andreas Meike vom Stadtmarketing, sei Remscheid eine relativ saubere Stadt.

(RP)
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