Serie "was Wurde Aus . . ." Mit Projekten Heimat lebenswert machen

Remscheid · Für diese Serie haben wir mit ehemaligen Jugendräten Kontakt aufgenommen, um zu erfahren, wohin es die jungen Menschen nach ihrer Amtszeit verschlagen hat. Heute erzählt Lukas Kirchner von seinem Werdegang.

 Fünf Jahre liegen zwischen diesen beiden Fotos: Als Röntgen-Schüler engagierte sich Lukas Kirchner im Jugendrat. Von den Erfahrungen in der politischen Arbeit habe er bei Bewerbungsverfahren und Projektarbeiten profitiert.

Fünf Jahre liegen zwischen diesen beiden Fotos: Als Röntgen-Schüler engagierte sich Lukas Kirchner im Jugendrat. Von den Erfahrungen in der politischen Arbeit habe er bei Bewerbungsverfahren und Projektarbeiten profitiert.

Foto: Jürgen Moll (archiv)/privat

Lukas Kirchner vertrat zwischen 2008 und 2012, im dritten und vierten Jugendrat, die Belange der Jugendlichen unserer Stadt. In seiner Amtszeit war er an der Umsetzung des "Kräwi-Busses" beteiligt und engagierte sich als Jugendratsmitglied stark in der Bezirksvertretung Lennep für Gleichaltrige in seinen Stadtteil. Er war der erste von insgesamt drei Geschwistern, die allesamt in Remscheids jüngstes Gremium gewählt wurden.

Serie "was Wurde Aus . . .": Mit Projekten Heimat lebenswert machen
Foto: Segovia

Heute absolviert der 24-Jährige eine Ausbildung zum Elektroniker. Sein Wunsch ist es, nach abgeschlossener Lehre, in die Berufsfeuerwehr einzutreten: "Ich habe 2013, nach meinem Abitur, ein Jahr lang Bundesfreiwilligendienst beim DRK Mettmann geleistet. Im Sommer 2014 habe ich ein duales Studium begonnen, welches ich jedoch nicht abschließen konnte, daher habe ich im vergangenen Jahr eine Ausbildung zum Elektroniker begonnen." Der Freiwilligen Feuerwehr Lennep ist er nach seinem Abitur beigetreten. Dort entwickelte sich sein heutiger Berufswunsch.

Seine Zeit im Jugendrat, sagt Kirchner, habe ihn, wie die meisten seiner Kollegen, stark geprägt: "Ich habe während meiner Zeit im Jugendrat einen Blick hinter die Kulissen der Politik werfen können und gelernt, dass dort vieles nicht so schnell funktioniert, wie man sich das wünscht. Diese Erkenntnis hilft mir bis heute auch im beruflichen Alltag weiter." Durch Seminare und Workshops, in denen die Jugendräte für ihr Amt fit gemacht werden, habe er sich persönlich weiter entwickeln können. "Sie haben mir Erfahrungen gebracht, von denen ich bis heute in Bewerbungsverfahren und Projektarbeiten profitiere."

Durch seine Geschwister (Felix und Vera Kirchner) habe er nach seiner Amtszeit auch weiterhin sehr intensiv die Arbeit des Jugendrats verfolgt. Die 18-jährige Vera, die im aktuell siebten Jugendrat zur stellvertretende Vorsitzenden gewählt wurde, ist erst vor der Sommerpause vorzeitig von ihrem Amt zurückgetreten, weil sie sich nach ihrem bestandenen Abitur um ihre Zukunft kümmern will (wir berichteten). "Die Aktivitäten des aktuellen Jugendrates konnte ich daher relativ gut verfolgen und es freut mich, dass es in Remscheid nach wie vor Jugendliche gibt, die sich mit viel Engagement für die Interessen ihrer Altersgenossen einsetzen." Zu einigen Mitgliedern pflege Kirchner auch heute noch Kontakt. "Und einige treffe ich immer mal wieder, wenn ich in Remscheid unterwegs bin."

Politisch tätig war Lukas Kirchner seit seiner Amtszeit im Jugendrat nicht mehr: "Vor allem aus Zeitgründen nicht. Ich kann mir aber vorstellen in einigen Jahren wieder irgendwo einzusteigen." Den Jugendrat als junges, politisches Gremium findet Kirchner nach wie vor gelungen: "Der Jugendrat hat seit seiner Gründung viel bewegen können und einige Dinge sind bis heute zu sehen und zu spüren. So finden beispielsweise bis heute vor den Landtags- und Bundestagswahlen Veranstaltungen statt, in denen Erstwähler den Politikern auf Augenhöhe begegnen können." Für seine Heimatstadt wünscht sich der 24-Jährige vor allem eins: "Dass Remscheid es schafft, mit weiteren positiven Projekten, wie sie in den letzten Jahren angestoßen wurden, wieder zu einer lebenswerten Heimat zu werden."

(sebu)
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