Remscheid Müngstener Brücke als Weltkulturerbe abgelehnt

Remscheid · Die Münstener Brücke wird nicht in die Liste für das Unesco-Weltrerbe aufgenommen. Vielmehr will Bauminister Michael Groschek die Kulturlandschaft Ruhrgebiet als NRW-Bewerber vorschlagen. Das teilte er gestern in einer Presseerklärung mit.

 Die Müngstener Brücke hat aus Sicht einer Jury des Landesbauministeriums keine Chance, Weltkulturerbe zu werden.

Die Müngstener Brücke hat aus Sicht einer Jury des Landesbauministeriums keine Chance, Weltkulturerbe zu werden.

Foto: Bergische Entwicklungsagentur

Eine vom Minister eingesetzte unabhängige Fachjury hatte die Bewerbungen geprüft. Neben der Müngstener Brücke sind die "Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet", der Fundort Neandertal, Krefeld mit den Mies-van-der-Rohe-Bauten, Bad Münstereifel mit dem Astropeiler Stockert, Paderborn mit den Urbanen Wasserlandschaften, Münster mit dem Prinzipalmarkt und Düsseldorf mit dem alten Stadtkern von Kaiserswerth sowie Schloss Benrath ins Rennen gegangen.

Chancen hat nur das Ruhrgebiet

Allein das Ruhrgebiet aber habe das Potenzial, bei der globalen Auswahl für die Unesco-Welterbeliste zu bestehen, heißt es von der Jury. Eine Bewerbung der Müngstener Brücke als Einzelbauwerk sei hingegen nicht erfolgversprechend. Der von der Unesco geforderte "außergewöhnliche universelle Wert" erscheine nicht ausreichend begründbar.

Die Fachleute schlagen daher vor, die Müngstener Brücke gemeinsam mit anderen vergleichbarer Brücken zu nominieren.

"Ich bin überrascht, denn ich hatte uns gute Chancen ausgerechnet", sagte Solingens Stadtdirektor Hartmut Hoferichter gestern. Doch "auch die Anerkennung als nationales Denkmal war wichtig.". Diese Würdigung als Kulturdenkmal wirke weiter. Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith reagierte enttäuscht: "Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Müngstener Brücke als Erbe der Industriekultur eine größere Anerkennung verdient hätte."

Trotz der abgelehnten Bewerbung bleibt 2012 ein Erfolgsjahr für die Müngstener Brücke. Denn das weitgehend noch im Originalzustand erhaltene Industriedenkmal ist in seiner Substanz gerettet. Die Bahn startet in den Sommerferien mit der Grundsanierung der 107 Meter hohen Stahlkonstruktion, die zwischen 1894 und 1897 entstand. Bis zum Jahr 2016 will sie dafür rund 30 Millionen Euro investieren. Dabei werden strenge Denkmalschutzauflagen berücksichtigt.

Im Zuge der Sanierung der Müngstener Brücke will die Bahn sogar ermöglichen, dass zum Brückenfest doch wieder Dampfzüge fahren können. Das wäre gewiss ein zusätzlicher Tourismusmagnet.

(RP)
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