Remscheid Müntefering wirbt für das Sportabzeichen

Remscheid · In der Sporthalle West informierten die Seniorenbeiräte über Möglichkeiten für "Sport im Alter".

 Ex-Vizekanzler und früherer SPD-Vorsitzender Franz Müntefering (Mitte) war der Stargast in der Sporthalle West. Er wurde begrüßt von (v.l.) Herbert Gerbig , Elke Rühl, David Schichel und Daniela Hannemann.

Ex-Vizekanzler und früherer SPD-Vorsitzender Franz Müntefering (Mitte) war der Stargast in der Sporthalle West. Er wurde begrüßt von (v.l.) Herbert Gerbig , Elke Rühl, David Schichel und Daniela Hannemann.

Foto: Nico Hertgen

Als Botschafter für "Bewegt älter werden in NRW" legte sich Franz Müntefering mächtig ins Zeug. Etwa eine Stunde begründete der frühere Vizekanzler, Bundessozialminister und Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, warum es gerade im fortschreitenden Alter so wichtig ist, aktiv zu sein. Eingeladen hatten den bekannten Politiker die Seniorenbeiräte aus Remscheid, Solingen und Wuppertal, die gemeinsam mit Stadtsportbund und der Stadt Remscheid in und rund um die Sporthalle West Bewegungsprogramme für die Generation 50 plus vorstellten.

Müntefering erwies sich gleich zu Beginn des Programms als Publikumsmagnet und bewies, dass er auch im Ruhestand nichts von seiner als Politprofi eingeübten Eloquenz eingebüßt hat. Locker aus der Hüfte plauderte er hier und da mit einem Scherz unterlegt über seine Erfahrungen mit dem Sportabzeichen, das er als Ansporn ansieht, um überhaupt in Bewegung zu kommen. Denn um sich auf den Tag der Abnahme vorzubereiten, "gehen sie zehn Mal dorthin, um zu trainieren." Sport in Gemeinschaft fördere zudem soziale Kontakte. "Einsamkeit im Alter muss nicht sein", forderte der 75-Jährige seine Zuhörer auf, sich Wandergruppen oder Sportvereinen anzuschließen.

Wie und wo Trainingsmöglichkeiten für Senioren zu finden sind, zeigte das Rahmenprogramm, das von der Sturzprophylaxe über die Rückenschule bis hin zum Bogenschießen verschiedene Schwerpunkte setzte. Auch dem Tanzen wurde Bedeutung beigemessen, bringt es doch Freude, schult die Koordination und das Gedächtnis und fördert zudem die Ausdauer. Ernst und Ursel Schmidt kamen eigens zur Sporthalle West, um sich über das Bewegungsangebot zu informieren. Der erste Weg führte das Ehepaar zum Stand des Gesundheitsamtes, wo Lungenfunktion, Blutdruck, Blutzucker und der Cholesterinwert bestimmt wurden. Gutes Ergebnis für das Remscheider Ehepaar: "Alles in Ordnung." Wurden hingegen Auffälligkeiten festgestellt, wurde den betreffenden Besuchern ein Besuch beim Hausarzt empfohlen.

"Sport ist immer gut - für Gesunde und Kranke", sagte Gesundheitsamts-Chef Dr. Frank Neveling. Studien hätten ergeben, dass gezielter Sport den Heilungsverlauf und das Wohlbefinden zum Beispiel bei Krebserkrankten positiv beeinflusse. Insofern begrüßt der Mediziner die Initiative der Seniorenbeiräte, hätte sich allerdings noch ein bisschen mehr Resonanz gewünscht. Sicher sei es wichtig, die Veranstaltung immer mal wieder zu wiederholen. "Dann etabliert sich manches besser." Seniorenbeirats-Vorsitzende Elke Rühl sieht dafür gute Chancen. Nachdem die Premiere vor zwei Jahren in Wuppertal stattfand, sei es sicher eine Option, die Veranstaltung beim nächsten Mal in Solingen zu wiederholen.

(bona)
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