Remscheid Nach Bahnsperrung gibt es eine Krisensitzung im Mai

Remscheid · Es wartet das nächste Schienenproblem: Zwar ist die erste große Sperrung des Zugverkehrs wegen der Stellwerkbaustellen rund um Wuppertal seit Wochenbeginn Geschichte. Doch schon im Sommer droht das nächste Ungemach, wenn während der Ferien erneut viele Züge nicht wie gewohnt im Einsatz sein werden.

Statt zwei Wochen wie zuletzt soll das Bergische Land dann sogar sechs Wochen lang nur noch eingeschränkt erreichbar sein - weswegen der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die seine Sitzung seines Verkehrs- und Planungsausschusses vorverlegt hat. Wie ein Sprecher des VRR bestätigte, werden sich die Mitglieder am 15. Mai treffen, um über Konsequenzen zu diskutieren, die sich aus der vorigen Gleissperrung ergeben könnten.

Nächste Woche wollen die Verantwortlichen des VRR auch mit den betroffenen Verkehrsunternehmen zusammen kommen. Wobei der Verkehrsverbund diese Sitzung abwarten will, ehe eine Bilanz über die Ostersperrung gezogen wird. Zunächst gelte es, die Erfahrungen aller Beteiligten zu sammeln, sagte der VRR-Sprecher. Aus Sicht des Verbandes habe sich der Schienenersatzverkehr im Großen und Ganzen aber bewährt.

Eine Einschätzung, die man beim Fahrgastverband Pro Bahn nicht teilt - was zur Folge haben könnte, dass die VRR-Ausschusssitzung zu einer Art Krisentreffen wird. Denn der Fahrgastverband, der Vertreter in diesen Ausschuss entsendet, kritisiert gleich eine Reihe von Punkten, die einer dringenden Verbesserung bedürften.

Wie etwa die Anzahl der Ersatzbusse sowie deren Fahrzeiten. "Die Busse brauchten teilweise viel zu lange", monierte ein Sprecher von Pro Bahn, der sich mit den Informationen für die Pendler unzufrieden zeigte. So sei es im Sommer notwendig, an den Stationen mehr Bahn-Personal einzusetzen. "Die Kunden müssen schnell informiert werden", hieß es bei Pro Bahn, dessen Sprecher zudem eine stärkere Einbeziehung der S-Bahn S 7 (Solingen - Remscheid - Wuppertal) in die Überlegungen forderte. Der Grund: In den vergangenen zwei Wochen wichen zahlreiche Pendler auf den "Müngstener" aus, um jenseits der Ersatzbusse, die oftmals in Staus auf den Straßen hängen blieben, zu ihren Zielen zu gelangen. Ein Umstand, dem der S 7-Betreiber Abellio dadurch Rechnung trug, indem er an seine Züge zu Stoßzeiten zusätzliche Waggons koppelte. Was Pro Bahn zum Anlass nahm, für den Sommer von Beginn an mehr auf die Karte S-Bahn zu setzen. "Zu bestimmten Zeiten sollten prinzipiell zusätzliche Züge auf der S 7 eingesetzt werden", schlug der Sprecher des Fahrgastverbandes vor.

(RP)
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