Remscheid Nach der Single-Party gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen

Remscheid · Nein, zum Pirschgang für Männer wurde die Ü40-Singleparty im Vereinsheim des TC Grün-Weiß Lennep nicht. Auch nicht zum massenhaften Schaulaufen für junggebliebene Frauen.

Es ging eher sachlich zu: Die Männer riefen gerne die beruflichen Profile der Damen ab, diese hingegen zeigten eher Interesse an gepflegten Männerfüßen. Doch so viele männliche Fußpaare gab es gar nicht. 60 Karten waren im Vorverkauf weggegangen in einem "ausgewogenen Verhältnis zwischen Frauen und Männern", berichtete Initiatorin Muhiba Zimmermann. Letztendlich aber erschienen 17 Frauen und sieben Männer.

Muhiba Zimmermann verstand die Welt nicht mehr: "Wieso kaufen die Leute Karten und lassen sie verfallen?" Einige wenige Damen zogen sich auch ziemlich schnell zurück - "zu wenig Männer", kommentierten sie. Männliche Gäste, die sich jetzt auf einen Ansturm der Weiblichkeit vorbereiteten und sich schon als Hahn im Korb sahen, wurden enttäuscht: Die Damen machten aus der Not eine Tugend, blieben weitgehend unter sich und hielten ein gemütliches Schwätzchen ab.

Einige bildeten sogar wohl unbewusst einen fest geschlossenen Kreis um einen Holzstehtisch, bei dem es kein Durchkommen gab: eine zum Abwehrblock einer Rugby-Mannschaft fest zementierte Rückenfront. Manchem Mann blieb kaum etwas übrig als auf der verwaisten Tanzfläche einsamen seine Runden zu drehen. Der DJ nahm's gelassen und legte unermüdlich gängige Disco-Kracher auf.

Richtig gemütlich wurde es gegen 23 Uhr, als der "harte Kern" - vier Männer und zehn Frauen - die Tische kommunikativ zusammenstellte. In dieser geselligen Runde verbreitete sich eine gemeinsame Wohlfühlstimmung. Den Zwang, an dem Abend einen Partner finden zu müssen, hatten, sofern vorhanden, inzwischen alle längst abgelegt. So kamen sehr lustige Gespräche auf, Tiefgang stellenweise inbegriffen. Besser kann man sich nicht kennenlernen: Schüchternheit ade, Konkurrenzkampf ab in den Keller und hoch die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Die Langeweile verzog sich schnell bei Abba-Musik und belebendem Klängen von "Atemlos". Visitenkarten wechselten die Besitzer, Zettel dienten als Amors Pfeile und nahmen gekritzelte Telefonnummern mit persönlichen Botschaften auf.

Fazit: Der "harte Kern" ist wild entschlossen, sich wiederzutreffen; Muhiba Zimmermann nimmt's in die Hand. Am Ende, kurz vor drei Uhr morgens sprach ein weiblicher Gast allen aus der Seele: "Endlich mal ein Abend, in dem man nicht blöde angemacht wurde."

(begei)
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