Remscheid Närrische Nachhilfe aus dem Ruhrpott

Remscheid · Die Karnevalssitzung der Awo im Neuen Lindenhof war eine Premiere. Gäste aus Herne sorgten für gute Stimmung.

 Der Einzug der karnevalistischen Gäste im Neuen LIndenhof.

Der Einzug der karnevalistischen Gäste im Neuen LIndenhof.

Foto: Nico Hertgen

Ein großes närrisches Aufgebot herrschte am Freitagabend im Neuen Lindenhof. Die Kükengarde der "1. Herner Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß-Rot 1953" stand ungeduldig in der Reihe und wartete auf ihren großen Auftritt. Angeführt vom Spielmannszug Herne-Süd zog sie dann gefolgt von Mini- und Prinzengrade in den Saal ein. Auf das "Helau" der Narren reagierte das kleine Publikum aber erst noch zurückhaltend.

Die Premiere der Karnevalssitzung im Neuen Lindenhof unter der Einladung der Remscheider Arbeiterwohlfahrt (AWO) bot alles, was lustige Narren zur fünften Jahreszeit brauchen: Showtänze, Prinzenpaar, Büttenredner und Männerballett. "Wir wollen gerne noch mehr Karneval nach Remscheid holen und das karnevalistische Angebot erweitern", erklärt die Leiterin des AWO-Familienbildungswerks Andrea Staudt. Deshalb wurde auch nicht lange überlegt, als das Angebot aus Herne kam.

Der Gastauftritt war für die Jecken aus dem Ruhrpott an sich nicht außergewöhnlich. Dennoch war es etwas Besonderes: Mitglied Hilmar Born gehörte früher den Honsberger Karnevalisten "Die üblichen Verdächtigen" an, die Sitzungen organisierten, sich dann aber aus Altersgründen zurückzogen. "Ich freue mich erst mal, dass ich alte Bekannte wiedersehe und wir Remscheid eine solche Veranstaltung bieten können. Ich hoffe, wir können damit die alten Zeiten wieder aufleben lassen", sagte Born.

Nach dem Einzug der rund 70 Akteure stand Born dann auch ganz vorne mit auf der Bühne, als es darum ging, das Lied der Session unter dem Motto "Ob aus nah oder fern, nach Herne kommen alle Narren gern!" zu singen.

Dabei hatten es die Narren aus dem Ruhrgebiet gar nicht so einfach mit dem Remscheider Jecken. Ein "karnevalistisches Entwicklungsland" nannte der ehemalige Pfarrer Hans-Günther Korb Remscheid. Der Präsident und erste Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft, Klaus Mahne, führte durch das über dreieinhalbstündige Programm und nahm die geringe Zuschauerzahl mit Humor: "Es kommt sehr selten vor, dass wir auf der Bühne mehr sind als im Publikum!"

Die Funkenmariechen ließen die Beine in die Luft fliegen und bekamen viel Anerkennung für die artistische Darbietung. Der Gast-Büttenredner "Der Uli" aus Wuppertal sorgte für Lokalkolorit. Der Spielmannszug versetze die Besucher mit einem Karnevalsmedley in Schunkelstimmung. Und auch Prinz Peter I., der ohne Prinzessin auskommen musste, animierte die Gäste zum Mitmachen. Das dreimal "Helau" saß am Ende perfekt.

(RP)
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