Remscheid Nebel über Neuenkamp

Remscheid · Zur Zukunft der Sportanlage sind weiterhin noch viele Fragen offen.

 Der Sportplatz an der Neuenkamper Straße.

Der Sportplatz an der Neuenkamper Straße.

Foto: Hertgen (Archiv)

"Fischen im Nebel", so beschrieb Ratsmitglied David Schichel (Grüne) am Mittwochabend im Sportausschuss der Stadt den aktuellen Prozess der politischen Meinungsbildung zu der Frage, was mit dem Sportplatz an der Neuenkamper Straße passieren soll.

Der dort beheimatete Fußballverein BV 10 wünscht sich von der Stadt Remscheid, dass sie seine sportliche Heimstätte in eine Kunstrasenanlage umwandelt. Die Hoffnung dahinter: Das Kunstrasenwunder, das andere Vereine erlebten, soll sich auch hier wiederholen. Mehr Sportler sollen sich für eine Anmeldung bei dem traditionsreichen Verein interessieren.

Doch die Lage ist knifflig. Die Anlage mit der bei Kickern heutzutage wenig beliebten Asche gehört dem Remscheider Sportverein (RSV). Der muss solchen Plänen zustimmen, hat möglicherweise auch andere Pläne mit dem Grundstück.

Für zusätzlichen "Nebel" sorgt nun ein Bericht der Stadt, wie die für eine Umwandlung in eine Kunstrasenanlage nötige Entsorgung des mit Dioxin belasteten Aschematerials der Sorte "Marsberger Kieselrot" ablaufen könnte. Demnach gibt es einen Fördertopf des Landes, der die geschätzten Kosten von 400.000 Euro mit 80 Prozent möglicherweise bezuschussen würde.

Dafür allerding müsste der Stadt das Grundstück erst einmal gehören. Aussagen zu möglichen Kosten für den Ankauf der Anlage vom jetzigen Besitzer fehlen im Bericht der Stadt ebenso wie eine Position des RSV zum Thema. Und auch eine vergleichende Gesamtrechnung, die Entsorgung, Ankauf der Anlage sowie die Ausgaben für Bau und Pflege einer Kunstrasenanlage addiert, gibt es noch nicht. Ganz zu schweigen von einer Erklärung der Stadt, ob sie diesen Weg überhaupt für sinnvoll erachtet. Denn eigentlich läuft das Kunstrasenprogramm aus.

Auf dieser Basis sei nur eine "Diskussion im luftleeren Raum möglich", sagte Schichel. Er wünscht von der Stadt eine "aussagekräftige Vorlage mit allen Szenarien".

Ein Bericht, auf den der Sportausschussvorsitzende Markus Kötter (CDU) nicht allzu lange warten möchte. "Das sollte kurzfristig geklärt werden", sagte Kötter. Die aktuelle Lage sei für den Verein sehr unbefriedigend. Er müsse wissen, "wie es weitergeht".

(hr)
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