Remscheid Nettekoven ist Landtagskandidat der CDU im größeren Wahlkreis

Remscheid · Mit großer Mehrheit wählten die Christdemokraten aus Rade und Remscheid ihren Kandidaten im Landtagswahlkreis 35 für die Wahl im nächsten Jahr.

 Doppelter Grund zur Freude für Jens Nettekoven (re.): Er wurde mit großer Mehrheit gewählt und hatte mit Günther Oettinger einen prominenten Gastredner.

Doppelter Grund zur Freude für Jens Nettekoven (re.): Er wurde mit großer Mehrheit gewählt und hatte mit Günther Oettinger einen prominenten Gastredner.

Foto: schütz

74 stimmberechtigte CDU-Mitglieder aus Radevormwald und Remscheid stellten am Montagabend im Bürgerhaus ihren gemeinsamen Landtagskandidaten für 2017 auf. Für Jens Nettekoven stimmten 68, es gab vier Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Der CDU-Politiker ist damit der erste gemeinsame Landtagskandidat für Remscheid und Radevormwald, dem Landtagswahlkreis 35. "Die kleinste Großstadt in Nordrhein-Westfalen ist zu klein für einen eigenen Wahlkreis geworden. Wir müssen das Beste aus dem neu zugeschnittenen Wahlkreis machen", sagte Nettekoven.

Vor seiner offiziellen Wahl stellte er sich den Parteimitgliedern vor, teilte seine Ziele und Ansprüche mit. "Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent. Ich habe es als Oppositionspolitiker nicht immer leicht, aber Politik macht trotzdem Spaß", sagte er. Nettekoven sitzt seit Oktober 2013 im Landtag und hat seitdem die Uniform gegen den Anzug getauscht. "Das war ein komisches Gefühl, aber die Tugenden, die ich als Soldat verinnerlicht habe, wie Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen, habe ich mir bewahrt", sagte er. Als sein Markenzeichen beschrieb er das: "Ich bleibe dran."

Der Landtagskandidat für die Wahl 2017 ist im Rechts-, Sport-, und Petitionsausschuss tätig. Sein Wunschausschuss ist aber ein anderer. "Die Arbeit im Kommunalausschuss liegt mir am Herzen und wird zu 70 Prozent vom Thema Flüchtlinge beherrscht. Ich habe mich in der Vergangenheit dafür eingesetzt, dass in den Schulen weniger Unterricht ausfällt und der Lärmschutz ist zu meinem Thema geworden", sagte er.

Er kritisierte die niedrige Aufklärungsquote von Straftaten unter der aktuellen Regierung, das geringe Wirtschaftswachstum und die großen Schulklassen sowie die hohe Arbeitslosenquote in NRW. "Ich will alles dafür geben, dass NRW wieder gut regiert wird. Aktuell sind wir stark abstiegsgefährdet und spielen nur auf Regionalliga-Niveau."

Sebastian Schlüter, Vorsitzender CDU Radevormwald, gratulierte Nettekoven und bezog auch kurz Stellung zu dem gemeinsamen Wahlkreis. "Ich sehe das genau so. Wir müssen das Beste daraus machen und zusammenarbeiten. Ein gutes Zeichen, dass die Aufstellung bereits in Rade stattgefunden hat."

Im Anschluss berichtete Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, von seiner Arbeit in Brüssel. Gekommen war auch der Europa-Abgeordnete Herbert Reul. Oettinger fokussierte sich auf die europäische Situation sowie die Stärken, Schwächen und Notwendigkeit der Union. "Die EU schwebt in Lebensgefahr. Frieden ist nicht gottgewollt oder garantiert. Wir müssen dafür kämpfen und die EU ist ein wichtiger Teil, um Frieden zu stiften." Der Binnenmarkt, der Frieden und die Freizügigkeit seien der EU zu verdanken. Die digitale Revolution sieht er als Herausforderung, die europäische Strategien fordert. "Wir brauchen alle eine digitale Grundkompetenz, schnelle Datenübertragung und keine Funklöcher", sagte er und sprach damit ein Problem an, das besonders im ländlichen Raum dominiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort