Remscheid Neue Pläne für Stadionersatz im Frühjahr

Remscheid · Stadt bestätigt BM-Bericht über Lärmschutzprobleme. CDU-Chef stellt Zustimmung zum DOC im Dezember in Frage.

 Die Sportanlage in Hackenberg zieht Sportler und ihre Zuschauer an: Beim Pfingstturnier der SG Hackenberg machten dieses Jahr 80 Teams mit. Dann wird es eng mit dem Parkraum in der Nähe.

Die Sportanlage in Hackenberg zieht Sportler und ihre Zuschauer an: Beim Pfingstturnier der SG Hackenberg machten dieses Jahr 80 Teams mit. Dann wird es eng mit dem Parkraum in der Nähe.

Foto: HN

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) hat gestern einen Bericht unserer Zeitung bestätigt, wonach die Planung für die neue Sportanlage am Hackenberg wegen Problemen mit dem Lärmschutz überarbeitet werden muss. Dafür wird die Stadt noch einmal zwei bis drei Monate brauchen.

Im Februar, so sagte der OB gestern im BM-Gespräch, sollen die neuen Pläne dem Sportausschuss vorgelegt werden. Wie berichtet, haben aktuelle Gutachten ergeben, dass mehr als 200 zusätzliche Parkplätze am Schul-und Sportzentrum nötig sind. Die daraufhin angepasste Planung ergibt aber eine Sportanlage, die aus Lärmschutzgründen für den Spielbetrieb nur noch eingeschränkt nutzbar wäre. Sonntags zwischen 13 und 15 Uhr dürften demnach gar keine Spiele stattfinden, Abendspiele müssten um 21 Uhr beendet sein.

"Wir wollen eine uneingeschränkte Nutzung", sagt der OB. Immerhin investiere die Stadt 10,6 Millionen Euro in die Anlage, die den Vereinen als Ersatz für das Röntgen-Stadion versprochen wurde, das dem DOC weichen soll.

Der OB sieht gute Chancen, in einer "Zeitschleife" von zwei bis drei Monaten zu einer Lösung zu kommen. So wird derzeit überlegt, das Spielfeld drei bis vier Meter nach Süden zu verschieben und auch tiefer zu legen. Das bislang in der Mitte der Anlage geplante Funktionsgebäude soll nun in zwei Einheiten aufgeteilt werden, die nördlich und südlich der Tribüne angesiedelt werden sollen. Der Sportausschussvorsitzende Markus Kötter hält diese Verzögerung vor dem Hintergrund für akzeptabel, dass nach dem Beschluss des Rates am 13. Dezember zu den DOC-Plänen neben der Altstadt sowieso eine Ruhephase von einem Jahr eintreten soll, in der Klagen gegen das Shopping-Dorf abgewartet werden. In dieser Zeit könnten die Pläne für die Ersatz-Sportanlage am Hackenberg vorangetrieben werden. Für die Akzeptanz der DOC-Pläne in der Bevölkerung sei die aktuelle Entwicklung aber problematisch. Dass der Rat das DOC beschließt, ohne das klar ist, wie genau der Stadionersatz aussehen wird, sei schwer zu vermitteln.

Sein Fraktionschef Jens Nettekoven reagierte gestern Nachmittag weniger diplomatisch auf den BM-Bericht. Für heute wurde spontan eine Fraktionssitzung einberufen. "Wir müssen jetzt in der Fraktion gemeinsam überlegen, ob wir am 13. Dezember den Satzungsbeschluss zum DOC überhaupt fassen wollen. Ich brauche belastbare Fakten und Gutachten für Hackenberg, denn beide Projekte gehören zusammen." Auf die Verwaltung ist Nettekoven stinksauer. "Es ist nicht das erste Mal, dass sie bei diesem Thema Mist gebaut hat."

"Es gibt eine klare Abhängigkeit zwischen den beiden Projekten", sagt Fritz Beinersdorf, Fraktionschef der Linken. Noch immer wartet seine Fraktion auf eine Erklärung der Stadtspitze zu den Kosten für das Stadion in Hackenberg. Ausgehend von den Steigerungen im Baukostenindex geht die Linke davon aus, dass das Stadion rund zwei Millionen Euro teurer wird als geplant. Die Stadt soll sich dazu erklären.

Reinhard Ulbrich, Vorsitzender des Sportbundes Remscheid, trifft sich heute zu einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister über die neue Situation. Erst danach will er sich äußern.

(RP)
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